Offenbar ist die Milch-Misere vorerst ausgestanden. Nachdem Katrin Müller-Hohenstein nun erfahren hat, dass ihre Auftritte für eine Molkerei klar als Werbung durchgehen, wurde die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung beendet.
Eigentlich geht es nur um Milch - aber das ist ganz schön kompliziert. Nachdem die nicht unerhebliche Mitwirkung von ZDF-Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein an PR-Filmen für die Molkerei Weihenstephan für Wirbel sorgte, wurde die Zusammenarbeit nun offenbar mit sofortiger Wirkung beendet. Das teilte das Unternehmen laut einem Bericht am Dienstagvormittag mit. Demnach wurde Müller-Hohenstein von ihren vertraglichen Verpflichtungen im Zusammenhang mit dem umstrittenen Qualitätsbeirat entbunden. Die Online-Inhalte mit Müller-Hohenstein sollen im Laufe des heutigen Dienstags von der Weihenstephan-Webseite verschwinden.
Müller-Hohensteins Agentur TMA bestätigt das Ende der Zusammenarbeit. Zur Sache selbst will man sich bei der Agentur TMA nach wie vor nicht äußern. Dabei gibt es so manche offene Frage. Zum Beispiel die Frage danach, warum Katrin Müller-Hohenstein die Kampagne bedauert und erklärt hat, dass es nicht ihre Absicht gewesen sei, zu werben. Schließlich hieß es am Montag seitens der Molkerei, die Kampagne sei detailliert mit dem Management abgestimmt gewesen.
Es bleibt jedenfalls ein fader Nachgeschmack. Die Kampagne von Weihenstephan - so gut sie in ihrer Idee vielleicht auch gewesen sein könnte - wirft einmal mehr kein allzu gutes Licht auf ZDF-Moderatoren und ihre Nebentätigkeiten. Immerhin wirbt Weihenstephan auch damit, dass Katrin Müller-Hohenstein "professionelle Journalistin" ist. Als solche hätte man unter Umständen erahnen können, dass die Machart der Kampagne, die bereits seit einigen Wochen online ist, einen werblichen Charakter hat. Diese Sichtweise der Kampagne kam allerdings erst zum Tragen, nachdem ZDF-Chefredakteur Peter Frey gegenüber dem "Medium Magazin" seinen Unmut über die Filme geäußert hat.