Markus Schächter auf den Mainzer Tage der MedienkritikSendungen zur Fußball-WM müssen nach 24 Stunden wieder aus dem Netz genommen werden, internationale Kaufserien dürfen grundsätzlich nicht zum Abruf bereitgestellt werden und Nachrichtensendungen sind nach einem Jahr online nicht mehr zu finden - verständlich, dass ZDF-Intendant Markus Schächter wenig angetan ist von den Online-Einschränkungen für die Öffentlich-Rechtlichen.

"Den Interessen von Verlegern und kommerziellen TV-Sendern wurde damit sehr weitgehend Rechnung getragen", sagte Schächter am Freitag in Mainz und sprach zugleich von "erheblichen Einschränkungen" für die Nutzer. "Zugleich hat die Prüfung ergeben, dass die Auswirkungen unserer Angebote auf die Geschäftsmodelle der kommerziellen Veranstalter marginal sind."



Der ZDF-Fernsehrat hatte den überarbeiteten Online-Konzepten von ZDF, 3sat und Phoenix zuvor grünes Licht gegeben. Sie erfüllen damit die Voraussetzungen des Rundfunkstaatsvertrages. "Der publizistische Wert dieser Angebote übersteigt bei weitem den von Kritikern befürchteten Einfluss auf den Markt", sagte der Fernsehrats-Vorsitzende Ruprecht Polenz, der zugleich in seinem Amt bestätigt worden war. Der Aufwand für die Telemedien sei plausibel dargelegt worden, so dass keine Anzeichen für eine Überkompensierung zu erkennen seien.

ZDF-Intendant Schächter zeigte sich dennoch zufrieden: "Ich hoffe, dass damit der Dauerstreit über die Zulässigkeit öffentlich-rechtlicher Onlineangebote ein Ende hat." Es bestehe nun eine belastbare Rechtsgrundlage zudem Planungssicherheit.