Sylvie van der VaartSteht die "DSDS"-Jury vor einer Umbesetzung? Es wäre gut möglich und käme nicht überraschend: Bis auf die Konstante Dieter Bohlen hat RTL in den letzten Jahren immer wieder die Besetzung geändert. Bei RTL heißt es dann auch: Man stelle wie nach jeder Staffel alles in Frage, um die Show kontinuierlich weiterzuentwickeln. Eine Entscheidung falle frühestens im September, wenn auch die Castings beginnen. Und man betont: Auch mit den bisherigen Juroren Nina Eichinger und Volker Neumüller sei man in Gesprächen.

In die öffentlichen Wahrnehmung konnte RTL mit dieser Darstellung bislang freilich kaum durchdringen. Seit einer großen "Bild"-Schlagzeile gilt Nina Eichinger dort gemeinhin als "gefeuert". Selbst die Nachfolgerin schien für viele schon festzustehen: Sylvie van der Vaart, die eben noch ihren Vertrag mit RTL verlängert hatte und auch in der "Supertalent"-Jury sitzt, werde den Job schon übernehmen.

In einem Interview sprach das Magazin "In" Sylvie van der Vaart nun auf diese Gerüchte an - und erntete ein Dementi. An dem Gerücht sei nichts dran und zwar schon allein deswegen, weil sie aufgrund ihrer anderen Aufgaben gar keine Zeit dafür habe. In der gedruckten Zeitschrift machte "In" daraus den Satz: "Ich gehe nicht zu DSDS, stellte Sylvie klar". In der Vorabmeldung der Zeitschrift wurde daraus "eine klare Absage". Das ist nicht falsch, könnte aber schon den Eindruck erwecken, sie habe ein Angebot von RTL abgelehnt.

Ein solches Angebot, das sie hätte ablehnen können, habe es aber nie gegeben, weder von Dieter Bohlen noch vom Sender, wie man bei RTL auf Nachfrage versichert. Im Internet wurden auf den diversen Klatsch- und Tratschseiten dann dennoch Schlagzeilen daraus wie "Van der Vaart sagt DSDS ab", "Van der Vaart erteilt Dieter Bohlen klare Absage" oder gar "Keine Lust auf DSDS" und "Kein Bock auf Dieter Bohlen" - was ja schon allein deswegen eher unwahrscheinlich erscheint, weil sie beim "Supertalent" weiterhin neben ihm in der Jury sitzen wird.

Um es klar zu sagen: Auch wir können nicht mit Bestimmtheit sagen, was sich hinter den Kulissen bislang abgespielt hat, ob es nicht doch ein Vorfühlen von RTL oder Bohlen gegeben haben könnte, auch wenn man das bestreitet. Von den nun getätigten Aussagen van der Vaarts sind derartige Mutmaßungen aber nicht gedeckt. Denn von Station zu Station wurde die eigentlich so harmlose Aussage Sylvie van der Vaarts immer weiter zugespitzt - bis sie am Ende mit dem ursprünglich so harmlosen Dementi nichts mehr zu tun hatte. Das mag nun kein besonders tragisches Beispiel sein - doch es zeigt das tägliche Stille-Post-Spiel von Journalisten und Bloggern und es erinnert daran, dass eine Nachfrage an der eigentlichen Quelle einer Meldung eigentlich dazu gehören sollte, bevor man sie weiter verbreitet.