Der N24-Verkauf ans eigene Management ist eine Entscheidung, die sich erst mittelfristig positiv auf das Ergebnis von ProSiebenSat.1 auswirken soll. Denn zunächst einmal kann man sich beim Münchner Konzern nicht auf Einnahmen durch den Verkauf freuen, sondern muss hohe Ausgaben finanzieren.
Im Zusammenhang mit dem Ausscheiden von N24 aus dem Konzernverbund entstehen nach Angaben von ProSiebenSat.1 nämlich zunächst einmal Kosten in Höhe von bis zu 41 Millionen Euro. Dazu fallen auch noch Abschreibungen auf Anlage-Güter in Höhe von voraussichtlich bis zu zwölf Millionen Euro an. Diese Einmalaufwendungen werden in der Gewinn- und Verlust-Rechnung für das zweite Quartal 2010 erfasst und werden dort das Ergebnis deutlich drücken.
Ab 2011 erwartet ProSiebenSat.1 dann aber positive Effekte. Pro Jahr soll das bereinigte EBITDA ohne N24 um 25 Millionen Euro höher ausfallen. Dennoch zeigt man sich an der Börse bislang wenig begeistert von der Entscheidung der ProSiebenSat.1-Führung: Der Aktienkurs lag am Mittwoch-Mittag knapp drei Prozent im Minus bei 12,44 Euro.
Bislang machte N24 nach früheren Darstellungen von ProSiebenSat.1 für sich allein genommen einen zweistelligen Millionenbetrag Verlust pro Jahr, wenn man die Zahlungen für die Nachrichtenproduktion für ProSieben, Sat.1 und kabel eins herausrechnet. 65 Millionen Euro zahlten die anderen Sender dem N24-Redaktionsausschuss zufolge bislang für die Nachrichtenproduktion. Dieser Betrag dürfte nun deutlich niedriger ausfallen.