Lange hat sich ProSiebenSat.1 mit der Entscheidung Zeit gelassen und bis zuletzt auch einen Verbleib des Nachrichtensenders N24 im Konzern geprüft - nun ist die Entscheidung für einen Verkauf gefallen. Zum Zug kommen keine externen Interessenten, sondern das eigene Management mit Unterstützung des ehemaligen Spiegel-Chefs Stefan Aust sowie Thorsten Pollfuß, die die neue N24 Media GmbH gründen. Rossmann und Aust werden jeweils 26 Prozent am neuen Unternehmen halten, Meißner, Wiest, von Borcke und Pollfuß erwerben je zwölf Prozent.
N24 Media übernimmt nicht nur den Nachrichtensender N24, sondern auch die MAZ&More TV-Produktion GmbH, die für Sat.1 das "Frühstücksfernsehen" sowie das "Sat.1 Magazin" am Vorabend produziert. Die operative Geschäftsführung der gesamten Gruppe übernimmt Torsten Rossmann, bislang schon Chef von N24. Weitere Geschäftsführer werden Stefan Aust für den Bereich New Business, Frank Meißner für Produktion & Technik und Karsten Wiest für den Bereich Finanzen.
N24 Media wird - neben dem Betrieb des Nachrichtensenders selbst natürlich - auch weiterhin die Nachrichten für ProSieben, Sat.1 und kabel eins produzieren. Dafür wurde ein langfristiger Vertrag über sieben Jahre bis zum 31. Dezember 2016 abgeschlossen. Auch die Produktion des "Frühstücksfernsehens" und des "Sat.1 Magazins" für Sat.1 wurde mit einem Vertrag bis Mitte 2014 abgesichert. Dazu kommt, dass N24 für Sat.1 ab dem kommenden Jahr sogar noch ein weiteres wöchentliches Magazin produzieren wird - worum es sich dabei handelt, ist bislang noch nicht klar.
Mit der Entscheidung herrscht für die Mitarbeiter nun endlich Klarheit über die Zukunft - wenngleich auch die neue Führung wie erwartet nicht um einen massiven Stellenabbau herumkommt. Ursprünglich hatte N24 239 Vollzeitstellen für das Jahr 2010 geplant, zum 1. September werden voraussichtlich davon schon nur noch 218 besetzt sein. Durch Vertragsaufhebungen oder Kündigungen sollen davon aber noch einmal 72 Stellen abgebaut werden, sodass letztlich nur noch rund 140 Mitarbeiter übrig bleiben werden. Abgefedert werden die Restrukturierungsmaßnahmen durch einen bereits im Frühjahr beschlossenen Sozialplan. Bei der MAZ & More GmbH sind zunächst keine Restrukturierungen geplant.
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