Aus Sicht der zuständigen Staatskanzlei Schleswig-Holstein sieht man kein Problem mit dem Programm von ZDFneo - auch wenn es "geringfügig" vom Konzept abweiche. Die Privaten finden das nicht gut.
Nach derzeitigem Stand der Dinge ist die Politik mit der Umsetzung des noch recht jungen ZDF-Angebotes ZDFneo einverstanden. Wie "epd Medien" in der vergangenen Woche berichtete, hat die Staatskanzlei Schleswig-Holstein, die derzeit die Rechtsaufsicht über das ZDF führt, keine Bedenken. Eine entsprechende Entscheidung ist bereits im Mai gefallen.
Zwar konnte man einige Abweichungen gegenüber dem ursprünglichen Programmkonzept, das zur Genehmigung eingereicht wurde, feststellen. Diese allerdings seien lediglich "geringfügig". Bei den privaten Fernsehanbietern sieht man das anders. Dort war man wenig begeistert vom ZDFneo-Programm und bat rief die Politik zu Hilfe.
"Die ebenso buchstaben- wie inhaltsarme Mitteilung der Staatskanzlei Schleswig-Holstein stellt auf einer Seite fest, dass ZDFneo vom Staatsvertrag abweiche aber irgendwie nicht genug", kommentierte Tobias Schmid (Bild), Bereichsleiter Medienpolitik bei der Mediengruppe RTL Deutschland die Entscheidung. Woraus sich diese Wertung ableitet, bleibe bis auf weiteres das Geheimnis der Staatskanzlei, so Schmid. In seiner Funktion als Vorsitzender im Fachbereich Fernsehehn des Verbands Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) sagte Schmid: "Der VPRT wird jetzt in aller Ruhe überlegen, ob uns vielleicht jemand Drittes bei der Lösung dieses Rätsels helfen kann."