Der Fall "Unterm Hammer" wird womöglich bald auch die Gerichte beschäftigen. Die Protagonisten der Sendung hatten sich öffentlich beschwert, dass der vermeintliche Käufer des Hauses ebenso ein Statist gewesen sei wie zumindest einige der übrigen Bieter. Ein Verkauf soll demnach gar nicht stattgefunden haben. Auch bei vermeintlich von Tine Wittler beschafften Ersatzwohnung habe es sich lediglich um die Ferienwohnung eines Sohns der Familie gehandelt. RTL stellte den Verlauf zwar in einigen Punkten anders dar, nahm die Sendung aber wegen "offener Fragen" trotzdem mit sofortiger Wirkung aus dem Programm.
Die Moderatorin der Sendung, Tine Wittler, bestreitet, von den vermeintlichen Schummeleien gewusst zu haben. Über ihren Anwalt Dr. Christian Schertz lässt sie ausrichten, dass sie von den Täuschungen der Protagonisten bzw. des Publikums, die den Machern des Formats "Unterm Hammer" vorgeworfen werden, keinerlei Kenntnis gehabt habe. Vielmehr habe die Produktionsfirma ihr gegenüber erneut folgende Erklärung abgegeben, nachdem die Schummel-Vorwürfe ans Licht gekommen waren: "Sehr gerne versichert Open Sense auch weiterhin, wie von Ihnen gewünscht, dass es keine fingierten Vorgänge in der Produktion geben wird."
Nach Angaben des Rechtsanwalts hat sich inzwischen aber herausgestellt, dass es sich dabei um eine Lüge gehandelt habe. Tine Wittler werde daher nun rechtliche Schritte gegen die Produktionsfirma Open Sense Entertainment einleiten und Schadensersatz wegen Rufbeeinträchtigung verlangen, heißt es im Schreiben von Christian Schertz weiter. Bei Open Sense war am Mittwochabend zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
Bei RTL heißt es unterdessen weiterhin: "Es sind noch Fragen offen und die werden wir klären. Das wollen wir aber intern machen." Die für diese Woche geplante Folge wurde angesichts dessen ebenfalls aus dem Programm gestrichen. Ab der kommenden Woche stellt sich das Problem dann vorerst nicht mehr: Geplant waren zunächst ohnehin nur drei Folgen.