Eine solchen Reaktion hätte man sich bei ProSieben angesichts des gerade mal drei Minuten langen Beitrags im nachmittäglichen Magazin "taff" wohl auch nicht träumen lassen: In sicher nicht immer ganz spottfreiem Ton wurde darin über das Jugend-Phänomen Justin Bieber und seinen Auftritt beim Musik-Preis "Comet" berichtet. Diverse Promis äußerten sich darin - in der Regel nicht allzu positiv - über Bieber, der von der Redaktion mit Heintje verglichen und als "wandelndes Kindchenschema" bezeichnet wurde.
Als in dem Beitrag dann auch noch über den "Bieber-Butzemann" mit ausbaufähigem Gesangstalent gekalauert und über seine Frisur gewitzelt wurde, brannten bei den von ProSieben als "präpubertierend" eingestuften Fans offensichtlich die Sicherungen durch: Via Twitter entlud sich ein Sturm der Entrüstung über ProSieben, das sich Beschimpfungen unflätigster Art ausgesetzt sah. "Miststücke", "Arschlöcher", "Hurensöhne", "Fickt Euch" - kaum eine Beleidigung, die nicht den Weg in Twitter fand.
Auch an Drohungen mangelte es nicht: "SAGT NIE WEIDER JUSTIN BIEBER SONST ... DU WRIST SCHON SEHN !!" war da zu lesen, oder "sagt nie wieder was schlechtes über JB! wir fans schlagen euch dann". Wer sich ein wenig gewählter artikulieren konnte warf ProSieben einen "menschenverachtenden Beitrag vor", schrieb "Schämt euch", forderte eine Entschuldigung für das Vermiesen des eigenen Geburtstages oder rief schlicht zum Boykott auf.
Am Tag danach reagiert ProSieben nun auf die Anfeindungen und lädt das aufgebrachte Fan-Volk zur Aussprache. "Erklärt uns #JustinBieber. #taff lädt alle #Bieber-Fans zur Aussprache. Heute, 15 Uhr, Marienplatz München", gab der Sender über seinen Twitter-Account bekannt. Vor Ort sein werden dann Mitarbeiter des Magazins "taff", so der Sender auf DWDL.de-Anfrage. Auch ein Kamerateam ist dabei, ob sich einige der Bieber-Fans auch von Angesicht zu Angesicht mit ProSieben auseinandersetzen wollen, wird dann also wohl am Donnerstag bei "taff" zu sehen sein. Eine Eskalation wie in Twitter erwartet man bei ProSieben aber nicht. Polizeischutz hat man jedenfalls nicht beantragt.