Grafik: DWDL.deIn der Branche ist man derzeit vorsichtig mit der Entwicklung von zweiteiligen Filmen. Erst kürzlich brachte die aufwändige teamworx-Produktion "Die Grenze" bei Sat.1 nicht den gewünschten Erfolg. Dort will man nun vorerst Abstand nehmen von Filmen, die das Programmschema aufbrechen. Auch bei RTL reduziert man den Output entsprechender Produktionen merklich. Aus eigener Herstellung wird im kommenden Jahr nur der Katastrophenfilm "Die Hindenburg" im Programm zu sehen sein. Allerdings zeigt man mit der Literaturverfilmung "Moby Dick" im kommenden Jahr ein weiteres Leuchtturmprogramm, das an zwei Sendetagen programmiert werden muss.

"Moby Dick" wird derzeit von Herbert Kloibers Tele München Gruppe hergestellt. In den Hauptrollen spielen William Hurt und Ethan Hawke. Regie führt Mike Barker, der bereits bei der Tele München-Produktion "Der Seewolf" für das ZDF die kreativen Fäden in der Hand hielt. RTL beteiligt sich als Koproduzent an dem Film, der mit einem Budget von insgesamt 26 Millionen Euro realisiert wird. Ursprünglich hatte Kloiber den Film - wie auch den "Seewolf" zuvor - dem ZDF angeboten. "Aber nach dem Weggang von Hans Jahnke fand dort ein Umbruch statt und wir verständigten uns schnell mit Thomas Bellut, dass wir uns Glück woanders suchen dürfen", sagte Kloiber der Fachzeitschrift "Blickpunkt:Film".
 

 
Innerhalb von zwei Wochen habe man sich dann mit RTL einigen können. Kloiber habe großes Vertrauen, dass der Sender einen geeigneten Sendeplatz für den Zweiteiler finden wird. "Man wird sich das ansehen und relativ zeitnah entscheiden, wann 'Moby Dick' gesendet wird. Ein kommerzieller Sender hat eben den Vorteil, dass ihm mehr Stellschrauben zur Verfügung stehen", so Kloiber gegenüber "Blickpunkt:Film". Der Film soll noch in diesem Jahr fertigestellt werden und 2011 bei RTL zu sehen sein, heißt es beim Sender auf DWDL.de-Nachfrage.

Mit der Ausstrahlung von "Der Seewolf" im ZDF im vergangenen Herbst hatte man wenig Erfolg beim Publikum. Erst ein Jahr zuvor zeigte ProSieben einen Film mit dem gleichen Stoff - der ebenfalls floppte. Kloibers Analyse: "Zwischen einem 'Tatort' im Ersten und einem Actionfilm hatte er keine Chance". Der ZDF-Zuschauer habe am Sonntagabend eine Pilcher-Verfilmung erwartet. "Wäre 'Der Seewolf' am Montag gekommen, hätte man zwei Millionen Zuschauer mehr gehabt", so Kloiber.