Anfang Juli vergangenen Jahres stellte die AGF die Quoten-Messung - begleitet von einigen Problemen - um. Seitdem werden auch die zeitversetzte Nutzung mit Video-, DVD- oder Festplattenrekordern sowie die Außer-Haus-Nutzung mit gemessen. Nun veröffentlichte der RTL-Vermarkter IP Deutschland eine Auswertung, wie sich diese neuen Nutzungsformen auf die Zuschauerzahlen ausgewirkt haben und bestätigt damit weitgehend die Trends, die sich bereits nach den ersten Wochen abzeichneten und über die DWDL.de bereits im November ausführlich berichtete.
Demnach ist die Nutzung von Festplatten- oder Videorekordern in Deutschland bislang offenbar quasi vernachlässigbar. Die Deutschen verfolgen ihr Programm entweder live oder eben gar nicht. Die zeitversetzte Nutzung macht der IP-Auswertung zufolge gerade mal 0,2 Prozent der gesamten TV-Nutzung aus - das ist sogar noch etwas weniger als nach den ersten Wochen absehbar war. Aufgezeichnet werden allerhöchstens Serien wie "Dr. House" oder die "Desperate Housewives" sowie Spielfilme, doch selbst bei den zehn am meisten zeitversetzt gesehenen Sendungen machte das maximal vier Prozent aus. Vergleichsweise stark werden die Aufnahme-Geräte laut IP dabei von 30- bis 64-Jährigen und Kindern genutzt.
Stärker in den Quoten bemerkbar macht sich die Außer-Haus-Nutzung - wobei hier Public Viewing bei großen Events oder auch nur der Kneipe um die Ecke nicht mit erfasst wird, sondern nur der private Besuch bei Bekannten. Auch hier bestätigen sich die Trends aus den ersten Wochen: Am häufigsten wird am Wochenende auswärts ferngesehen - der Fußball und DSDS lassen grüßen. In den Abendstunden machen die Gäste hier bis zu 4 Prozent der gesamten Zuschauerzahl aus. Unter der Woche liegt die Gästenutzung am Abend im Schnitt bei 2 bis 3 Prozent. Der Tag mit der geringsten Außer-Haus-Nutzung ist der Montag, der im Schnitt nur auf 1,7 Prozent kommt.
Das dürfte schlicht auch am TV-Programm liegen: Die besonders publikumsstarken Fußball-Spiele, die Männer besonders häufig auswärts ansehen, finden dienstags bis donnerstags statt, große Shows, bei denen die jüngeren Frauen gerne gemeinsam auf der Couch mitfiebern, gibt's montags ebenfalls selten. Während der Videorekorder besonders von über 30-Jährigen benutzt wird, begeben sich die Jüngeren besonders häufig zu Freunden zum gemeinsamen TV-Konsum: Hier sind die 14- bis 39-Jährigen besonders stark vertreten. Daneben sehen der IP-Auswertung zufolge auch Kinder überdurchschnittlich oft auswärts fern.
Einen detaillierteren Bericht über die erste Auswertung aus dem November finden Sie hier.