
Dass sich die Sendung überhaupt so lange am Markt hält, führt Jauch auch auf eine gewisse Gelassenheit während der Anfangszeit zurück. Jauch: "Es gab früher öfter die Haltung, lass es mal laufen - aus Bequemlichkeit, aus Arroganz oder weil jemand gewusst hat: Dinge entwickeln sich. Heute würde einem Neustart von „stern TV“ kein Senderchef mehr zwei Jahre Bewährungszeit geben", ist sich der Moderator sicher.
Gewandelt hätten sich inzwischen vor allem die Sehgewohnheiten. "Die Geschwindigkeit hat sich komplett verändert. So gesehen mag die Sendung aus der Zeit gefallen sein", sagte Jauch der "FAS". "Wenn Sie das heute als neues Konzept anbieten würden, auch bei den Öffentlich-Rechtlichen, das bekämen Sie nicht unter."
Die Sendung selbst bezeichnete Jauch in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" als "Gebrauchsfernsehen". "Das ist für den Moment okay. Deshalb stehe ich auch zu „stern TV'. Formal sind wir da vielleicht zehn, fünfzehn Jahre zurück, aber es funktioniert, und so gesehen halte ich die Sendung immer noch für absolut zeitgemäß." Nach einem Abschied von RTL klingt das jedenfalls nicht - auch nicht seine Antwort auf die Frage, woher die ständigen Wechselgerüchte zur ARD auftauchten. "Das fragen Sie mal die, die den Knochen dauernd wieder ausbuddeln. Ich äußere mich nicht dazu", so Jauch.