
Mit der Kritik am Studio hat der Neue geschickt von sich reden gemacht: Mit einem Thema, das mehrere Jahre in der Entwicklung war, an dem er selbst bislang keinen eigenen Anteil hatte und das in seinem Kern unumstößlich ist. So richtig auf die Füße tritt er damit wohl keinem, macht aber eine klare Ansage. Diplomatischer kann man eine erste Duftmarke kaum setzen. "Das musste ich sofort sagen", erklärt er die mediale Woge, die er damit bereits einen Tag vor seinem Amtsantritt angestoßen hat. Denn die Erkenntnis habe er "als Zuschauer und aus Rückmeldungen" gewonnen. Auch wenn er sich direkt an seinem ersten Tag mit den Kollegen zusammensetzen will, um zu erörtern, wie man die neue Technik für die Zuschauer besser einsetzen kann, so sagt er auch ganz klar: "Zurück zum alten Studio will niemand". Zudem läge man mit dem neuen Studio technisch sehr weit vorne. Es gehe eher um Detailkritik.
Und ebenso wenig, wie er über die Osterfeiertage mit der Kettensäge durch das neue Nachrichtenstudio gehen will, wird Frey wohl auch überstürzt am Programm schrauben. Es deutet vieles darauf hin, dass er nach und nach verändern wird. Er lobt das Erbe Brenders und deutet an, um welche Stellschrauben er sich kümmern will. Das leidige Thema "jünger und frecher", dem sich jeder stellen muss, der neu in ein öffentlich-rechtliches Amt kommt, hat für Frey mehrere Säulen: Sendungen wie "Neues aus der Anstalt" und die "heute show" findet er gut – die darf auch unter Frey den Titel des Nachrichtenflaggschiffs im Namen behalten.
"Der Schritt geht über die Unterhaltung und den Sport", sagt er. Mit dem "heute journal" in den Halbzeitpausen großer Sportveranstaltungen wie einem Fußball-WM-Spiel habe man ein gutes Schaufenster. Zudem müsse man sich darum kümmern, sich rechtzeitig die Rechte an Sportarten zu sichern, die für die Jugend interessant sind. Für das gesamte Programm gilt: "Themen, die die junge Generation bewegen, müssen alltäglicher Bestandteil der Sendungen werden".
"Der Schritt geht über die Unterhaltung und den Sport", sagt er. Mit dem "heute journal" in den Halbzeitpausen großer Sportveranstaltungen wie einem Fußball-WM-Spiel habe man ein gutes Schaufenster. Zudem müsse man sich darum kümmern, sich rechtzeitig die Rechte an Sportarten zu sichern, die für die Jugend interessant sind. Für das gesamte Programm gilt: "Themen, die die junge Generation bewegen, müssen alltäglicher Bestandteil der Sendungen werden".
Weitere Ankündigungen sind eine stärkere Verzahnung der Redaktionen untereinander, die Schärfung des Profils etablierter Programmmarken wie "Mona Lisa", "Wiso" und der "ZDF Reporter", die sich in Freys Augen immer weiter angenähert haben. Zum „heute journal“ sagt er, dessen Zukunft könne „nicht in der nachrichtlichen Berichterstattung des Tages“ liegen. Kommentierungen sollen künftig auch eine größere Rolle spielen – allerdings nicht als tägliche Pflichtübung wie in den „Tagesthemen“ der ARD-Kollegen. Die Zusammenführung von Internet und Fernsehen beschreibt Frey als eine der wichtigsten Aufgaben seiner Amtszeit, die zunächst auf fünf Jahre angelegt ist.
Brender habe mit dem Aufbau der Mediathek Großes geleistet betont Frey und will den eingeschlagenen Weg weiter gehen. Man werde viel bedenken, planen, ausführen und wieder korrigieren, kündigt er an. Form und Inhalt sind für ihn klar miteinander verbunden. "Auch die Etablierung einer Sendung wie dem 'Morgenmagazin' vor 18 Jahren ist der Suche nach neuen Darstellungsformen in einer Zeit, in der sich die Medienrezeption verändert hat, geschuldet", erklärt er. Frey hat das "Morgenmagazin" in den ersten Jahren geleitet.
Brender habe mit dem Aufbau der Mediathek Großes geleistet betont Frey und will den eingeschlagenen Weg weiter gehen. Man werde viel bedenken, planen, ausführen und wieder korrigieren, kündigt er an. Form und Inhalt sind für ihn klar miteinander verbunden. "Auch die Etablierung einer Sendung wie dem 'Morgenmagazin' vor 18 Jahren ist der Suche nach neuen Darstellungsformen in einer Zeit, in der sich die Medienrezeption verändert hat, geschuldet", erklärt er. Frey hat das "Morgenmagazin" in den ersten Jahren geleitet.
Der neue Chefedakteur macht nicht den Eindruck, als wäre er ein Verlegenheitskandidat. Auch wenn seine Berufung mit den Querelen um die Absetzung Brenders alles andere als rühmlich abgelaufen ist. Als Chefredakteur von Kochs Gnaden sieht Frey sich nicht. Schließlich sei er vom Verwaltungsrat einstimmig gewählt worden. Ein gewisses Selbstbewusstsein ziehe er daraus, dass Intendant Markus Schächter ihn nach der Abwahl Brenders derart schnell als mehrheitsfähigen Kandidaten präsentieren konnte. Auch wenn die Causa Brender schmerzhaft war, so sei es gut, dass es sie gab. "Denn so ist das Thema Unabhängigkeit klar gesetzt. Und die wird man bei mir jeden Tag aufs Neue an meiner Arbeit bemessen können", sagt Frey, der ohne die Causa Brender jetzt nicht Chefredakteur wäre. Nach dem Gespräch zieht es ihn schnell wieder nach Mainz. Am nächsten Tag um viertel nach neun beginnt sein Dienst.