
Weder ProSiebenSat.1 noch die Mediengruppe RTL Deutschland wollen sich auf DWDL.de-Nachfrage zu dem Bericht äußern, in dem es weiter heißt, derzeit prüfe die Europäische Kommission, in wessen Zuständigkeit eine kartellrechtliche Überprüfung des Vorhabens falle. Denkbar, dass die Fernsehunternehmen sich zurückhalten, bis eine entsprechende Prüfung abgeschlossen ist - schließlich sind Kartellverfahren für Medienunternehmen äußerst unwägbare Unterfangen.
Das Modell einer gemeinsamen Plattform für alle Sender, die von den beiden großen Fernsehgruppen betrieben wird, erinnert an die Struktur der Verwertungsgesellschaft VG Media, die ebenfalls von RTL und ProSiebenSat.1 ins Leben gerufen wurde und von der auch andere Hörfunk- und TV-Sender ihre Interessen wahrnehmen lassen können. Eine Öffnung der Plattform für alle Anbieter könnte wettbewerbsrechtliche Bedenken abfedern.
In Sachen Videoplattform im Internet gibt es nach wie vor Handlungsbedarf für die einzelnen Sender. Zwar haben RTL und ProSiebenSat.1 mittlerweile mit Portalen wie RTL-Now und Maxdome eigene Einzellösungen vorgelegt. Allerdings kündigte Hulu-Chef Jason Kilar bereits an, dass eine Expansion nach Deutschland bevorstehe. Damit steht schlagkräftige Konkurrenz vor Tür. Hinter Hulu stecken die Medienkonzerne News Corporation, NBC Universal und Disney. Sollten RTL und ProSiebenSat.1 tatsächlich wie berichtet an einer gemeinsamen Plattform arbeiten, so stellt dies zumindest beim Kölner Konzern einen interessanten Strategiewechsel dar.
Bislang hatte man sich hinsichtlich einer gemeinsamen Plattform der Sender eher ablehnend geäußert. Die wichtigsten Argumenten von RTL-Chefin Anke Schäferkordt: Man will die Hoheit über die eigene Marke und die Vermarktung behalten. Laut dem Bericht von "Dow Jones Newswire" solle beides im neuen Projekt erhalten bleiben. Dort heißt es, über Inhalte und Marketing sollen die beteiligten Sender nach wie vor selbst entscheiden.
Bislang hatte man sich hinsichtlich einer gemeinsamen Plattform der Sender eher ablehnend geäußert. Die wichtigsten Argumenten von RTL-Chefin Anke Schäferkordt: Man will die Hoheit über die eigene Marke und die Vermarktung behalten. Laut dem Bericht von "Dow Jones Newswire" solle beides im neuen Projekt erhalten bleiben. Dort heißt es, über Inhalte und Marketing sollen die beteiligten Sender nach wie vor selbst entscheiden.