Thomas Gruber wird das Amt als Intendant des Bayerischen Rundfunks bereits zum 31. Januar 2011 niederlegen. Dies teilte der BR am Donnerstag mit. Eigentlich läuft Grubers Vertrag noch bis Ende 2011. Am Donnerstag hat Gruber den Rundfunkrat jedoch darüber informiert, dass er von seinem vertraglichen Recht auf vorzeitige Kündigung Gebrauch machen werde.
In einer internen Information an die BR-Mitarbeiter, aus der BR-online zitiert, führt Gruber als wesentliche Gründe an, dass der BR in naher Zukunft "vor einer ganzen Reihe von sehr tief greifenden, grundsätzlichen Weichenstellungen" stehe. Diese hätten so weitreichende Konsequenzen, dass sie unweigerlich auch die Amtszeit seines Nachfolgers betreffen würden. Dieser solle daher besser rechtzeitig in die anstehenden Entscheidungen eingebunden werden. "Im Übrigen sind es dann auf den Tag genau 30 Jahre, die ich im BR arbeiten durfte. Das ist dann eine runde Sache", so Gruber weiter.
Gruber wird im Februar 2010 bereits 68 Jahre alt. Bernd Lenze, der Vorsitzende des Rundfunkrats, äußerte sein Bedauern aber gleichzeitig auch Verständnis für den vorzeitigen Abschied. Über die Nachfolge will der Rundfunkrat zügig entscheiden. Vorschläge können offiziell bis zum 15. April eingereicht werden. Einem "Focus Online"-Bericht zufolge gilt Ulrich Wilhelm, derzeit Sprecher der Bundesregierung, als heißer Kandidat für die Nachfolge - was am Tag, an dem gerade eine Verfassungsklage wegen des starken Einflusses der Politik beim ZDF ankündigt wurde, nicht einer gewissen Komik entbehrt.