Grafik: VDZKaum hat Ministerpräsident und Medienpolitiker Kurt Beck sich für ein Werbeverbot von ARD und ZDF ausgesprochen, schon begrüßt der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger in Gestalt von Präsident Hubert Burda den Vorstoß. Am Dienstag sagte Burda laut einer Mitteilung des Verbands: „Damit kommt endlich eine ordnungspolitische Diskussion in Gang, bei der die Chancengleichheit privatwirtschaftlich verfasster Medien gegenüber dem Gebührenprivileg der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten thematisiert wird“.

Gleichzeitig merkte Burda an, ein Werbeverzicht dürfe "kein Freibrief für den Ausbau der öffentlich-rechtlichen Online-Auftritte sein". Den brauchen ARD und ZDF vielleicht auch gar nicht - zumindest dann nicht, wenn sich die Lage so darstellt, wie die "FAZ" am heutigen Dienstag meldete: Demnach wollen einzelne ARD-Rundfunkräte Angebote wie "sportschau.de" und "boerse.ard.de" ohne weitere Auflagen beim Dreistufen-Test durchwinken. Gleiches ist offenbar bei "tagesschau.de" geplant. Doch hierzu wird in den kommenden Tagen vermutlich eine weitere Protestnote der Verleger folgen.
 

 

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Hinisichtlich der Pläne zum Werbeverbot wurde am Wochenende nach einem Bericht des Branchenmagazins "Kontakter" bekannt, dass die Rundfunkkommission der Länder derzeit an einem Konzept für ein Sponsoring-Verbot arbeite, das ab der Gebührenperiode, die 2013 beginnt, umgesetzt werden könnte. Demnach solle Sponsoring an Feiertage und nach 20 Uhr aus ARD und ZDF verschwinden. Beck regte darüber hinaus eine Abschaffung der Werbung in ARD und ZDF in zwei Schritten bis zur übernächsten Gebührenperiode im Jahr 2017 an. Im Gegenzug sollen die Gebühren angehoben werden, um die Ausfälle für die Anstalten zu kompensieren.