Foto: Spiegel VerlagVier Nullnummern eines neuen Nachrichtenmagazins hat die WAZ-Gruppe bereits vom ehemaligen "Spiegel"-Chefredakteur Stefan Aust (Bild) und seinem Team produzieren lassen. "Die letzte habe ich von der ersten bis zur letzen Zeile gelesen. Ich fühlte mich ungewöhnlich gut informiert", sagte WAZ-Chef Bodo Hombach dazu in einem Interview mit der "Frankfurter Rundschau". Die Themenpalette reichte Hombach zufolge von der "inneren Situation des Jemen bis zu Drohnen des amerikanischen Militärs".

Eine eventuelle Neueinführung eines Magazins ist für Hombach jedoch ohne ein begleitendes Internetprodukt heute kaum noch denkbar. "Wenn der iPad Alltag wird, bedarf es einer Bündelung von Magazinen und Bewegtbildkompetenz und auch didaktisch gut gegliedertem Qualitätsjournalismus. Es weiß doch jeder, dass eine einfache Magazineinführung in diesen werbearmen Zeiten ein Abenteuer wäre", so Hombach im Gespräch mit der Zeitung.
 

 

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So präsentiere Aust in diesen Tagen auch eine Online-Plattform die "Pfiff" habe, so der WAZ-Chef.  Die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen "Spiegel"-Chef habe für den Medienkonzern eine strategische Komponente. Spekulationen über mögliche Partner für eine Magazineinführung will Hombach nicht kommentieren. Man befinde sich im Gespräch mit Partnern für strategische Bereiche und die Finanzierung.

Die Kernkompetenz der WAZ-Gruppe sieht Hombach nicht mehr nur im Zeitungsdruck. Vielmehr sei sein Konzern mittlerweile eine "Journalismus-Manufaktur". Der Markt entscheide darüber "wie guter Journalismus abgefragt wird". Einen Widerspruch zum Stellenabbau in den Redaktionen der NRW-Regionaltitel sieht Hombach dabei nicht: "Für Gratis-Medien wird mittelmäßiger Journalismus zu teuer und für Medien, die auch in Zukunft noch Geld verdienen wollen, ist mittelmäßig nicht gut genug". Journalismus, der auch künftig noch seinen Preis wert sei zeichne sich "durch Qualität und Exzellenz aus", so Hombach im Gespräch mit der "Frankfurter Rundschau".