Allmählich wird es ernst. Nachdem sich über die Jahre im stationären Internet eine Kostenloskultur durchgesetzt hat, will der Axel Springer Verlag wenigstens bei den mobilen Angeboten so früh wie möglich eine Finanzierung über Bezahlinhalte etablieren. Nachdem man bereits eine kostenpflichtige iPhone-Applikation auf den Markt gebracht hat, mit der sich die Inhalte der Berliner Boulevard-Zeitung "B.Z." aufbereitet für das mobile Endgerät abrufen lassen, sollen entsprechende Angebote für die Verlags-Flaggschiffe "Bild" und "Die Welt" wie von Springer-Boss Mathias Döpfner im Sommer angekündigt, in den kommenden Wochen folgen.
Dabei will der Verlag für die mobilen Inhalte voraussichtlich ein Abo-Modell etablieren. Das heißt, die potentiellen Mobil-Leser zahlen nicht nur für die Anwendung, sondern auch für die jeweils aktuellen Inhalte. Wie das Modell genau aussehen soll, ist derzeit noch nicht klar. Klar ist allerdings, dass Springer Ernst macht mit der Ankündigung Döpfners, der im August in einem Interview mit der "FAZ" sagte: "Sämtliche Angebote auf Smartphones werden wir auf Dauer gegen Gebühr anbieten". Für die Nutzer von "bild.de" und "welt.de" auf dem iPhone wird die kostenpflichtige Applikation künftig die einzige Möglichkeit sein, die Inhalte der Medienmarken zu nutzen.
Dabei will der Verlag für die mobilen Inhalte voraussichtlich ein Abo-Modell etablieren. Das heißt, die potentiellen Mobil-Leser zahlen nicht nur für die Anwendung, sondern auch für die jeweils aktuellen Inhalte. Wie das Modell genau aussehen soll, ist derzeit noch nicht klar. Klar ist allerdings, dass Springer Ernst macht mit der Ankündigung Döpfners, der im August in einem Interview mit der "FAZ" sagte: "Sämtliche Angebote auf Smartphones werden wir auf Dauer gegen Gebühr anbieten". Für die Nutzer von "bild.de" und "welt.de" auf dem iPhone wird die kostenpflichtige Applikation künftig die einzige Möglichkeit sein, die Inhalte der Medienmarken zu nutzen.
Auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de bestätigte ein Springer-Sprecher am Donnerstagnachmittag, dass sich mit Erscheinen der neuen Bezahl-Applikation die regulären Internet-Angebote von "Bild" und "Welt" mit dem iPhone nicht mehr ansteuern lassen werden. Für andere Smartphones, zum Beispiel der Hersteller Nokia und Blackberry, gelte diese Beschränkung nicht, so lange es noch keine entsprechende Anwendung gebe. Eine Diskriminierung von Apple-Nutzern, die die Inhalte von "bild.de" und "welt.de" künftig kostenlos nur noch per Laptop oder über einen stationären Rechner lesen können, sieht man darin nicht.
Stattdessen heißt es im Verlag, man hänge mit den Applikationen nicht lediglich ein Schloss vor die Inhalte, sondern schaffe ein völlig neuartiges Produkt, mit dem man die Nutzer derart überzeugen will, dass sie ohne Weiteres auf die bisherigen Webangebote verzichten können und hoffentlich auch wollen. Wie genau das neue Produkt aussehen soll, ist derzeit noch nicht bekannt. Die iPhone-App für die "B.Z." zum Beispiel wartet mit einer eigenen Navigation und Fotogalerien auf, die auf Geopositionierung der User beruhen. Unklar ist derzeit auch, welchen journalistischen Mehrwert die neuen Bezahldienste abseits der technischen Neuerungen gegenüber den kostenlosen Web-Angeboten enthalten werden.
Fast könnte man vermuten, es geht bei der Zwangs-Umstellung auf kostenpflichtige Angebote weniger um die Inhalte, denn mehr um das Ausschöpfen des Marktpotentials. Es kommt nicht von ungefähr, dass man just das iPhone als erstes Gerät für die Umstellung erkoren hat. Zum einen preist man auf Nachfrage die technischen Vorzüge des Geräts und der entsprechenden Plattform an, über die die Inhalte verkauft werden. Zusätzlich hat man es hier aber auch mit einer interessanten Klientel zu tun. "Die Zahlungsbereitschaft ist gerade bei Mobilfunkkunden, insbesondere bei Besitzern des iPhones groß", erklärte Döpfner im Sommer.
Allerdings scheint der Schritt in seiner Radikalität auch ein wenig halbherzig. So beschneidet man mit der Sperrung der regulären Internetangebote von "Bild" und "Welt" die Möglichkeiten für die mobile Internetnutzung. Ein Zugriff auf das Basisangebot ist nicht möglich, das Internet für die Hosentasche wird wieder zu einem Irgendwie-Internet. Zudem zeugt die Sperrung von keinem allzu großen Selbstbewusstsein für das neue Produkt, das es laut Springer-Sprecher in der Form nirgends sonst kostenlos geben soll.
Offenbar vertraut man nicht darauf, dass die Neuentwicklung die Nutzer derart überzeugt, dass sie freiwillig auf die kostenlosen Web-Inhalte verzichten und bereitwillig das neue Angebot abonnieren. Des Risikos, dass enttäuschte Nutzer statt zu zahlen zu anderen Angeboten abwandern, dürfte man sich auch bei Springer bewusst sein. Ein weiteres Risiko: Mit der Umwandlung in ein Bezahlangebot muss der Nutzer, der gewohnt ist, aus einem großen Pool an Quellen zu schöpfen, sich über das Abo für oder gegen einzelne Marken entscheiden.
Die Umstellung im mobilen Netz dürfte auch eine Testwiese für das klassische Internet sein. Auch hier denkt man bei Springer über Bezahlinhalte nach. Allerdings werde die Umstellung nicht so radikal erfolgen, wie auf dem Handy, heißt es aus dem Verlag. Hier gehen die Planungen derzeit in die Richtung, diejenigen Inhalte kostenlos anzubieten, die auch über andere Quellen erhältlich sind. Darunter fallen zum Beispiel Agenturmeldungen. Nur die exklusiven Beiträge - zum Beispiel aus der Regionalberichterstattung - könnten dann kostenpflichtig angeboten werden.
Stattdessen heißt es im Verlag, man hänge mit den Applikationen nicht lediglich ein Schloss vor die Inhalte, sondern schaffe ein völlig neuartiges Produkt, mit dem man die Nutzer derart überzeugen will, dass sie ohne Weiteres auf die bisherigen Webangebote verzichten können und hoffentlich auch wollen. Wie genau das neue Produkt aussehen soll, ist derzeit noch nicht bekannt. Die iPhone-App für die "B.Z." zum Beispiel wartet mit einer eigenen Navigation und Fotogalerien auf, die auf Geopositionierung der User beruhen. Unklar ist derzeit auch, welchen journalistischen Mehrwert die neuen Bezahldienste abseits der technischen Neuerungen gegenüber den kostenlosen Web-Angeboten enthalten werden.
Fast könnte man vermuten, es geht bei der Zwangs-Umstellung auf kostenpflichtige Angebote weniger um die Inhalte, denn mehr um das Ausschöpfen des Marktpotentials. Es kommt nicht von ungefähr, dass man just das iPhone als erstes Gerät für die Umstellung erkoren hat. Zum einen preist man auf Nachfrage die technischen Vorzüge des Geräts und der entsprechenden Plattform an, über die die Inhalte verkauft werden. Zusätzlich hat man es hier aber auch mit einer interessanten Klientel zu tun. "Die Zahlungsbereitschaft ist gerade bei Mobilfunkkunden, insbesondere bei Besitzern des iPhones groß", erklärte Döpfner im Sommer.
Allerdings scheint der Schritt in seiner Radikalität auch ein wenig halbherzig. So beschneidet man mit der Sperrung der regulären Internetangebote von "Bild" und "Welt" die Möglichkeiten für die mobile Internetnutzung. Ein Zugriff auf das Basisangebot ist nicht möglich, das Internet für die Hosentasche wird wieder zu einem Irgendwie-Internet. Zudem zeugt die Sperrung von keinem allzu großen Selbstbewusstsein für das neue Produkt, das es laut Springer-Sprecher in der Form nirgends sonst kostenlos geben soll.
Offenbar vertraut man nicht darauf, dass die Neuentwicklung die Nutzer derart überzeugt, dass sie freiwillig auf die kostenlosen Web-Inhalte verzichten und bereitwillig das neue Angebot abonnieren. Des Risikos, dass enttäuschte Nutzer statt zu zahlen zu anderen Angeboten abwandern, dürfte man sich auch bei Springer bewusst sein. Ein weiteres Risiko: Mit der Umwandlung in ein Bezahlangebot muss der Nutzer, der gewohnt ist, aus einem großen Pool an Quellen zu schöpfen, sich über das Abo für oder gegen einzelne Marken entscheiden.
Die Umstellung im mobilen Netz dürfte auch eine Testwiese für das klassische Internet sein. Auch hier denkt man bei Springer über Bezahlinhalte nach. Allerdings werde die Umstellung nicht so radikal erfolgen, wie auf dem Handy, heißt es aus dem Verlag. Hier gehen die Planungen derzeit in die Richtung, diejenigen Inhalte kostenlos anzubieten, die auch über andere Quellen erhältlich sind. Darunter fallen zum Beispiel Agenturmeldungen. Nur die exklusiven Beiträge - zum Beispiel aus der Regionalberichterstattung - könnten dann kostenpflichtig angeboten werden.