Genutzt hat sie von den größeren Titeln allerdings nur die "Süddeutsche Zeitung". Sie ergatterte vor etlichen anderen Interessenten die Domain sz.de, unter der sueddeutsche.de inzwischen bereits zusätzlich erreichbar ist. Die Konkurrenten hatten entweder weniger Glück, weniger Geld oder weniger Interesse an "ihrem" Kürzel.
So findet sich unter az.de nicht etwa die Münchner Abendzeitung, sondern die Website der Allianz-Versicherung. Auch wer die "Frankfurter Rundschau" online sucht, muss weiterhin "fr-online.de" eingeben, fr.de ging an eine Privatperson aus Freiburg, rp.de sicherte sich nicht die "Rheinische Post", sondern ein Unternehmen aus Vallendar. Das gleiche Bild bei den meisten anderen gängigen Zeitungs-Kürzeln. Spannend war unterdessen, wer sich das vielbenutzte bz.de sichert. Zum Zug kam hier weder die "Berliner Zeitung", noch die Berliner "B.Z.", sondern der Verlag J. Mergelsberg. Wer bz.de eingibt, landet somit nun bei der "Borkener Zeitung".
Ein Blick in den TV-Bereich, wo gleich mehrere ARD-Anstalten die Chance hatten, sich ihr Senderkürzel zu sichern: Seiten wie br.de und hr.de wurden aber gar nicht vergeben. Hessischer Rundfunk, Bayerischer Rundfunk, Saarländischer Rundfunk und die Deutsche Welle erwirkten vergangene Woche eine einstweilige Verfügung gegen eine anderweitige Vergabe der Domains hr.de, br.de, sr.de und dw.de, wie Sprecher von HR und der Vergabestelle Denic bestätigten. Damit bleiben diese vorerst gesperrt. Wie nun weiter verfahren wird, ist gegenwärtig noch unklar.