Kabel Deutschland übernimmt Konkurrenten
Die Kabel Deutschland GmbH (Unterföhring) hat die Übernahme von ish, iesy Hessen und Kabel Baden-Württemberg, den drei Kabelnetzbetreibern in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg zu einem Gesamtpreis von 2,7 Mrd. Euro vereinbart.Gemeinsam mit den Unternehmen ish (Köln), iesy Hessen (Frankfurt) und Kabel Baden-Württemberg (Heidelberg) wird Kabel Deutschland ein bundesweites Breitband-Kabelnetz betreiben, an das mehr als 17 Millionen Haushalte (zuvor: 10 Millionen) angeschlossen sein werden.
Damit ist laut Kabel Deutschland die Grundlage geschaffen, möglichst vielen TV-Haushalten in Deutschland ein vielfältiges, attraktives und kostengünstiges Digital-TV-Programm und zusätzliche Dienste, wie Highspeed Internet, im Kabel anbieten zu können.
Mit den Eigentümern der Unternehmen ish (4 Millionen Kunden), iesy Hessen (1,25 Millionen) und Kabel Baden-Württemberg (2,3 Millionen) hat Kabel Deutschland in separaten Verträgen die einhundertprozentige Übernahme unterzeichnet. Der endgültige Vollzug der Zusammenschlüsse steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die zuständigen Kartellbehörden. Für die Kunden von ish, iesy Hessen und Kabel Baden-Württemberg wird sich vorerst nichts ändern.
Investitionen von rund Euro 500 Millionen geplant
Kabel Deutschland will in den nächsten drei Jahren rund 500 Millionen Euro in neue Dienstleistungen und Produkte investieren und damit die Digitalisierung des Breitbandkabels in Deutschland wesentlich vorantreiben.
Ein einheitliches Kabelnetz ermöglicht erstmals, den Kunden bundesweit das gleiche Programmangebot und gleiche technische Standards für Empfangsboxen anzubieten. Mit einer deutlich breiteren Kundenbasis wird es für Programmproduzenten und Inhalteanbieter wesentlich attraktiver, Spielfilm-, Sport-, Nachrichten-, Special-Interest- sowie allgemeine Unterhaltungsprogramme über das Kabelnetz anzubieten.
"Die Akquisitionen schaffen erstklassige Voraussetzungen, um gemeinsam mit Programmveranstaltern, den Kabelnetzbetreibern der Netzebene 4 und der Wohnungswirtschaft dem digitalen Fernsehen im Kabel endlich zum Durchbruch zu verhelfen", sagt Roland Steindorf, Sprecher der Geschäftsführung von Kabel Deutschland.
"Wir haben dadurch die Chance, mit Angeboten gleichzuziehen, die Konsumenten anderer europäischer Länder wie Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien längst nutzen können. Digitales Fernsehen hat das Potenzial, in den kommenden Jahren enorme Wachstumsimpulse für die Medienwirtschaft und die Elektronikindustrie in Deutschland zu generieren."
Regionale Strukturen bleiben erhalten
Die regionalen Strukturen der drei Unternehmen mit Sitz in Köln, Heidelberg und Frankfurt sollen auch nach der Übernahme bestehen bleiben. Das Kabelgeschäft wird von Kabel Deutschland schon heute vor allem in regionalen Strukturen geführt. Bei den Transaktionen wird Kabel Deutschland von Goldman Sachs und der Deutschen Bank beraten.