Foto: Thomas KoschwitzThomas Koschwitz, einstiger Moderator der "RTL Nachtshow" und solch illustrer Sendungen wie "Hamster-TV" träumt von einem erneuten Anlauf als Moderator eine deutschen Late-Night-Show. Das schreibt er in seiner Kolumne für das Internet-Angebot "stern.de". Er kommt zu dieser Erkennntis, nachdem er die Garde der bisherigen Unterhaltungs-Talker zur späten Stunde in seiner Kolumne einer genaueren Betrachtung unterzogen hat.

"Wie kommt es, dass solche Flitzpiepen wie Niels Ruf, statt vom Pförtner einer Fernsehstation aufgehalten zu werden, tatsächlich vor eine Kamera dürfen, um dort erniedrigenden Mist, selbstherrliche Fragen an sich selbst und müde Lacher zu erzeugen?", echauffiert sich Koschwitz. Auch seine Erwartungen an Oliver Pocher als Late-Night-Talker sind nicht allzu groß: "Pocher, der im Zweifel über Gags nicht hinauskommt, die auf Kosten seiner ausländischen Gäste gehen, die ihn nicht verstehen, weshalb es so leicht ist, diese zu verarschen", schreibt Koschwitz in seiner Kolumne. "Niels und Olli werden vermutlich ganz ordentliche Comedy machen, aber Late-Night?", fragt er rhetorisch.
 

 
Auch mit dem missglückten Versuch von Sat.1, Anke Engelke die Lücke füllen zu lassen, die Harald Schmidt mit seinem Ende der "Harald Schmidt Show" 2003 aufriss, rechnet Koschwitz ab: "Es war der selbstverliebte Roger (ganz weiches jeeee bitte Rogééé) Schawinsky, der anstatt seine Künstler zu schützen, diese auch noch schriftlich mit seinem Buch in den Hintern trat, der die Karriere von Anke Engelke auf dem Gewissen hat". So hätte der Sender Engelke Zeit geben müssen, da "der Nacht-Talker eine gestandene Persönlichkeit sein muss, der uns müden Fernsehjunkies das Leben erklärt".

Positive Worte findet Koschwitz indes für Harald Schmidt - zumindest ein bisschen: "Der hatte sich vom Abschreiber zum Gestalter gemausert. Klug. Frech. Respektlos. Kein großer Talker, das mag er leider nicht. Schade. Stattdessen schwurbelt er jetzt in intellektuellen Höhen herum, die Sloterdijk zur Ehre gereichen, aber doch längst die Bodenhaftung verloren haben". Sein Rat an Schmidt: "Der müsste halt wieder arbeiten".