Bild: VPRT"Mit der gelernten Nullkostenideologie werden Weiterentwicklungen kaum möglich sein", sagte Jürgen Doetz (Bild), Chef des Verbands privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung". Doetz ist für die privaten Fernsehanbieter auf der Suche nach neuen Erlösmodellen, die die TV-Unternehmen unabhängiger von den Werbemärkten machen können. Ein wichtiger Faktor sei hierbei die Beteiligung an Erlösen aus dem Programmvertrieb - vor allem auch im Internet.

"Sollten unsere Programme auf anderen Plattformen vertrieben werden, dann müssen wir beteiligt werden", sagte Doetz. Dafür seien Kooperationen notwendig, damit Inhalte "nicht mehr unkontrolliert in die Hände von denen fallen, die sie nur nutzen, ohne sich an der Finanzierung zu beteiligen". Gleiches gelte auch für die Verbreitung von Programmen über die künftig kostenpflichtige Astra-Plattform HD plus in hochauflösender Qualität. "Wenn Astra als Dienstleister HD plus verbreitet und vom Zuschauer zur Deckung der Infrastrukturkosten fünf Euro pro Monat haben will, müssen die Programmlieferanten an diesen Einnahmen beteiligt werden", sagte Doetz der "SZ".
 

 
Auch in der Kabelverbreitung sieht Doetz das Problem, dass die Zuschauer für die Inhalte zahlen, die Sender an den Einnahmen jedoch nicht beteiligt sind. In Sachen Werbung will Doetz zudem mit der EU eine Lösung erarbeiten, wie sich Werbung im klassischen Fernsehprogramm künftig flexibler platzieren lassen könne, da das Medium gegenüber dem Internet mit fehlenden Werbebeschränkungen hier im Nachteil sei.