Foto: RTLAm 4. September fällt der Startschuss für das Casting zur siebten Staffel der RTL-Show "Deutschland sucht den Superstar". Neben offenen Castings in Frankfurt, München, Köln, Hamburg und Berlin gibt es diesmal auch einen "DSDS Casting Truck", der vom 21. September bis 09. Oktober von Freiburg bis nach Rostock durch die Republik fährt. Im Rahmen der Bekanntgabe des Castingauftakts bestätigte RTL auch die Jurybesetzung für die kommende Staffel der Castingshow - und sie ist unverändert. Auch in Staffel 7 suchen Dieter Bohlen, Nina Eichinger und Volker Neumüller neue Gesangstalente und Marco Schreyl moderiert.
 
Und weil sich in der Jury nichts ändert, rührt Urgestein Dieter Bohlen die PR-Trommel für den Casting-Auftakt von "Deutschland sucht den Superstar". In der "Bild" droht Bohlen mit dem Ausstieg aus "DSDS" - weil die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) Richtlinien zum Umgang mit Castingshows aufgestellt hat. Darin heißt es: "Castingshows, in denen Amateure auftreten und von einer Jury, durch redaktionelle Bearbeitung bzw. durch das Publikum bewertet werden, sollen je nach Schwere der folgenden Kriterien nicht im Tagesprogramm bzw. im Hauptabendprogramm platziert werden, wenn sie...
 

 
1. den Eindruck vermitteln, es sei normal, lustig oder legitim, sich über das Aussehen, das Anderssein oder die Schwächen von Menschen lustig zu machen oder sie aufgrund ihrer äußeren Auffälligkeiten zu beleidigen oder abzuwerten;
2. den Eindruck vermitteln, es sei normal, lustig oder legitim, sich über die sexuelle oder religiöse Orientierung anderer lustig zu machen oder sie aufgrund dieser Orientierungen zu beleidigen oder abzuwerten;

3. Kandidatinnen oder Kandidaten, die augenscheinlich nicht zu einer realistischen Selbsteinschätzung in der Lage sind oder die unfähig sind, die Situation zu durchschauen, Scherze einzuordnen oder adäquat auf Bemerkungen zu reagieren, durch redaktionelle Nachproduktion oder Kommentare der Jury unter Betonung dieser Schwächen beleidigen oder herabwürdigen;
4. Kandidatinnen oder Kandidaten in Situationen großer Hilflosigkeit zeigen und dabei durch die Art der Gestaltung oder Kommentierung nicht nur Mitgefühl, sondern ablehnende oder hämische Reaktionen provozieren;
5. Kandidatinnen oder Kandidaten durch übertrieben beleidigende Kommentare
als Person abwerten, z.B. durch Vergleiche mit Tieren oder durch Fäkalspra-
che."

Genau dagegen poltert Dieter Bohlen: "Ich lasse mir von niemandem den Mund verbieten!", sagt er der "Bild". Die Richtlinien der FSF bezeichnet Bohlen als "realitätsfremd" und vergleicht: "Bereits vor 20 Jahren sagte Schimanski im Tatort 70-mal Sch... und ich soll heute keine Fäkalsprache benutzen dürfen?" Dass es nicht um die Benutzung der entsprechenden Sprache sondern um die mögliche Demütigung der Kandidaten geht, scheint Bohlen nicht verstanden zu haben.

Und dann droht Bohlen mit Konsequenzen: "Wenn jetzt Goethe-Deutsch ohne Wahrheit gefordert ist, dann muss Marcel Reich-Ranicki in der DSDS-Jury sitzen. Wenn ich die Wahrheit nicht mehr sagen darf, dann macht DSDS keinen Sinn mehr. Dann mache ich lieber ’ne Show im Internet", so der Musik-Produzent und "DSDS"-Juror. Dass das alles aber eher ein Sturm im Wasserglas ist, zeigt der Zeitpunkt der Aufregung: Die von Bohlen kritisierten Richtlinien liegen seit dem 6. Oktober 2008 vor. Dass seine jetzige Aufregung mit dem Casting-Start von "DSDS" zusammenfällt - bestimmt nur Zufall.