Foto: RTLDie konjunkturelle Talfahrt bringt auch die RTL Group in Bedrängnis: Weil die TV-Werbemärkte in ganz Europa im zweistelligen Prozentbereich einbrachen, musste die RTL Group im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang um 9,6 Prozent auf nun noch 2,59 Milliarden Euro verkraften. Das EBITA, also der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, brach sogar um 36,7 Prozent auf nun noch 318 Millionen Euro ein.

Neben den bereits erwähnten ausbleibenden Einnahmen, machten sich hier auch höhere Start-up-Verluste durch die erstmalige Konsolidierung der Alpha Media Group in Griechenland bemerkbar sowie einmalig anfallende Restrukturierungskosten, unter anderem in Deutschland. Weil gleichzeitig auch noch massive Abschreibungen auf dem Wert der Beteiligungen Five Group in Großbritannien und Alpha Media Group in Griechenland anfielen, rutschte die RTL Group unterm Strich sogar in die roten Zahlen. Der Netto-Verlust lag bei 62 Millionen Euro, im ersten Halbjahr 2008 stand noch ein Gewinn in Höhe von 391 Millionen Euro zu Buche.

Weil RTL Group-Chef Zeiler keine schnelle Erholung der Werbemärkte erwartet, setzt man auf deutliche Kosteneinsparungen. Nachdem schon ProSiebenSat.1 die Kosten im ersten Halbjahr um einen dreistelligen Millionenbetrag senken konnte, steht dem auch die RTL Group in nichts nach. Allein in Deutschland wurden die Kosten bie RTL, Vox und n-tv im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 97 Millionen Euro gesenkt, das entspricht einem Minus von 15 Prozent. Auch in Frankreich, den Niederlanden und Großbritannien wurden Einsparungen zwischen 11 und 17 Prozent realisiert. Trotz der massiven Einsparungen fiel das EBITA in Deutschland um über 25 Prozent.

Beim Ausblick bleibt Zeiler weiter Pessimist: Auch im zweiten Halbjahr erwartet er keine signifikante Besserung auf den Werbemärkten, dementsprechend geht man weiter von einer deutlich niedrigeren Profitabilität des Unternehmens im Gesamtjahr aus. Ziel bleibt somit weiter, die Kostenbasis deutlich zu reduzieren, möglichst aber ohne dadurch Marktanteile zu verlieren. Dies sei zwar eine Herausforderung, aber durchaus möglich, so Zeiler.