Angela Merkel und Frank-Walter SteinmeierDas TV-Duell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrem Herausforderer Frank-Walter Steinmeier bleibt das, was der Name schon aussagt: Ein TV-Duell. Anders als vor vier Jahren ist diesmal eine parallele Live-Übertragung im Internet oder Radio nicht gestattet. Die Begründung der Privatsender ist so simpel wie eigentlich auch einleuchtend: "Es handelt sich um ein originäres TV-Duell, dass die Sender ausgerichtet und bezahlt haben", so Sat.1-Nachrichtenchef Peter Limbourg gegenüber dem "Focus".

Ein RTL-Sprecher verwies auf die Möglichkeit, dass Radiosender nach der TV-Übertragung das Duell zeitversetzt in voller Länge übertragen können. Bei Politikern sorgt die Entscheidung trotzdem für Verstimmung. Nachdem zuvor schon der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck eine Radio-Übertragung gefordert hatte, pflichtete ihm nun auch sein baden-württembergischer Kollege Günther Oettinger bei. Das TV-Duell sei "Kernbestandteil der Grundversorgung durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk", so Oettinger. Er appellierte dem "Focus" zufolge an die Sender "ihre Haltung nochmals zu überdenken und den Hörfunksendern eine Übertragung zu ermöglichen".

Auf Kritik war der Ausschluss der Radiosender zuvor auch schon beim Deutschlandradio gestoßen - und hatte eine geradezu peinliche Reaktion hervorgerufen: Einem epd-Medien-Bericht zufolge gab es eine interne Dienstanweisung, im Gegenzug im Deutschlandradio Kultur vorerst keine Hinweise oder Empfehlungen mehr für TV-Sendungen von ARD und ZDF auszustrahlen.

Einen Tag nach dem "TV-Duell" lädt Das Erste übrigens zum "TV-Dreikampf" ein und lässt die Vertreter der Oppositionsparteien Guido Westerwelle, Jürgen Trittin und Oskar Lafontaine diskutieren - und diesmal dürfen auch die Radiosender live dabei sein. Die Hörfunkwellen WDR 5, B5 plus, NDR Info werden die Sendung live auch im Radio übertragen, auf wdr.de wird es zudem einen Livestream geben.