Am Nachmittag: ProSieben erfindet "Dokunovelas"

Während bei RTL der Trend am Nachmittag ab Herbst wieder eindeutig in Richtung gescriptete Dokusoaps mit Laienschauspielern geht, setzt man bei ProSieben mit seinem neuesten Nachmittagsformat auf das - zumindest vermeintlich - reale Leben. Ab dem 5. Oktober soll "Reality Affairs" auf dem 16 Uhr-Sendeplatz den derzeit schwächelnden Nachmittag der Unterföhringer aufpolieren.

Für das neue Format hat man bei ProSieben gleich ein ganz neues Genre ersonnen: Die "Dokunovela". Das Unterscheidungsmerkmal im Vergleich zu den zahlreichen anderen Real Life-Dokusoaps: Es wird keinen kommentierenden Sprecher aus dem Off geben, die Protagonisten erzählen ihre Geschichte stattdessen komplett selbst. Die Geschichten einer Gruppe ziehen sich dabei immer über eine Woche, also fünf Folgen, hin. 

Inhaltlich kann es dabei um die unterschiedlichsten Dinge gehen. So könne etwa ein Paar vor der Hochzeit, Teenager bei der ersten Liebe oder auch Kollegen beim Arbeitsalltag in einem Schönheits-Salon begleitet werden, so ProSieben. Der stellvertretende ProSieben Chefredakteur Sven Pietsch erklärt das Format so: "Menschen erzählen in jeweils fünf Folgen wahre, berührende Geschichten aus ihrem Leben - wie in einer Soap, jedoch auf ihre ganz persönliche Art. So verbinden unsere Dokunovelas die Dramaturgie einer Telenovela mit der Authentizität einer Dokumentation und die Zuschauer erhalten tiefe Einblicke in die Welt des Erzählenden."

Produziert wird "Reality Affairs. Die ProSieben-Dokunovela" wie bei derartigen Real Life-Dokus üblich von einem ganzen Pool an verschiedenen Produktionsfirmen. Hauptsächlich stammen die Sendungen dabei von Joker Productions, South & Browse und Good Times.