Martin KrapfMit der Ankündigung neuer Rabatte setzt IP Deutschland-Geschäftsführer Martin Krapf den deutschen TV-Werbemarkt wieder in Bewegung. Zuletzt gab es hier keine neuen Impulse, auch weil Konkurrent SevenOne Media sich nach der Trennung von Vermarktungschef Klaus-Peter Schulz erst noch neu aufstellt. Dass die Impulse von IP Deutschland in Form von Rabatten kommt, ist wenig überraschend, auch wenn gerade die IP zuletzt manche Rabattschlacht kritisierte. In Wahrheit überraschender ist hingegen, in welcher Form der RTL-Vermarkter seinen Kunden künftig entgegen kommen will.

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Agenturen erhalten künftig bei Basisvereinbarungen für ein Jahr wieder Rabatte nach Budgetanteil statt auf das absolute Volumen. Dieses Modell gab es im deutschen TV-Werbemarkt schon einmal - und es wurde vom Kartellamt auseinander genommen. Doch IP Deutschland umgeht die Sorge des Kartellamts, denn der neue "Universe-Rabatt" wird nur noch auf Basis des Volumens, das bei IP und SevenOne Media platziert wird, berechnet. Der Anteil kleinerer Sender bzw. Vermarkter wird nicht eingerechnet. Damit gebe es keine Benachteiligung der kleineren Marktteilnehmer. "Dies haben wir mit dem Kartellamt besprochen", sagt IP-Chef Krapf und betont, dass man es rechtlich umfangreich geprüft habe.
 

 
Doch nicht nur dem ewigen Konkurrenten SevenOne Media will man Werbegelder entziehen. Auch anderen Medien. "Fernsehen ist in Deutschland unterbewertet", sagt Krapf und bezeichnet insbesondere das Medium Print als deutlich überbewertet. Deshalb gewährt IP Deutschland Agenturen zusätzlich den neuen "Intermedia-Rabatt", wenn die im kommenden Jahr ihren TV-Anteil im Mediamix erhöhen. Während all das in erster Linie die Agenturkunden locken soll, hat Krapf am Dienstag in Frankfurt auch neue Angebote für Direktkunden präsentiert.

IP DeutschlandHier gebe es eine erfreuliche Entwicklung. "Aktuell steigt die Anzahl Kunden, die unabhängig von Agenturen sein wollen, oder mit ihrem Volumen keine Agentur beim Brokering unterstützen wollen", sagte Krapf im Gespräch mit DWDL.de. Kunden können künftig beim neuen "IP-Angebot" ein Gesamtvolumen für alle IP-Sender - also RTL, VOX, Super RTL und n-tv – buchen und Werbezeit flexibel auf den Sendern verteilen. Wer sich im Voraus auf bestimmte Anteile je Sender festlegt, erhält einen zusätzlichen "Senderbelegungsrabatt".

Das grundsätzliche Vermarktungsmodell bleibt allerdings unverändert. Auch weiterhin gibt es Basisbuchungen mit einer Laufzeit von maximal einem Kalenderjahr und Max3-Buchungen, die unterjährig für eine Laufzeit von maximal drei Monaten vereinbart werden. Die Konditionen können als Natural- oder Cashrabatt verhandelt werden. "Unser 2007 eingeführtes Vermarktungsmodell ist im Markt von Anfang an gut angenommen worden. Die neuen Angebotsformen spiegeln das Feedback von Agenturen und Kunden wider", so IP Deutschland-Chef Krapf. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten biete man "Stabilität und Flexibilität gepaart mit dem leistungsstärksten Portfolio im deutschen Fernsehmarkt."