Foto: PhotocaseEs hat mittlerweile fast schon Tradition: Die Bundestagswahl steht an, die öffentlich-rechtlichen Sender planen ihre Sondersendungen mit den Kandidaten von CDU und SPD im Vorfeld und die FDP fordert, ebenfalls daran beteiligt zu werden. Anders als im Jahr 2002, als der damalige Kanzlerkandidat der Partei, Guido Westerwelle, sich per Verfassungsgericht in das TV-Duell zwischen Edmund Stoiber und Gerhard Schröder einklagen wollte, belässt man es in diesem Jahr bei Protest.

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, hat sich FDP-Bundesgeschäftsführer Hans-Jürgen Beerfeltz per Brief an die ARD gerichtet, nachdem klar war, dass Anfang September im Ersten so genannte Townhall-Meetings mit den Kandidaten Angela Merkel (CDU) und Frank-Walter Steinmeier (SPD) gezeigt werden sollen. Beerfeltz schrieb der Zeitung zu Folge, es sei "äußerst hilfreich, wenn Sie uns baldmöglichst wissen lassen könnten, wann das Wahlarena-Townhall-Format mit Guido Westerwelle stattfinden soll". Ansonsten sehe man die Regierungsparteien bevorzugt. FDP-Sprecher Robert von Rimscha sagte, es sei "höchst problematisch, wenn die Opposition ins B-Movie verbannt wird".
 

 
Die Chefredakteure Jörg Schönenborn (WDR) und Andreas Cichowicz (NDR), die durch die Sendungen führen sollen, wollen den Brief nicht öffentlich kommentieren, formulieren aber derzeit eine Antwort, so die "SZ". Auch wenn die FDP bei Townhall-Meetings und im TV-Duell nicht mit von der Partie sein soll, so ist ihre Teilnahme bei weiteren Sendungen durchaus erwünscht. Laut "SZ" gebe es Anfragen von ARD und ZDF für je eine Elefantenrunde mit den Spitzen der im Bundestag vertretenen Parteien. Zudem lägen Anfragen von ARD, ZDF und RTL für je eine Dreierrunde mit den Oppositionsparteien vor. Die FDP, die Westerwelle in diesem Jahr nicht als Kanzlerkandidaten ins Rennen schickt, plädiert auf eine einzige Veranstaltung, die von allen drei Sendern zugleich ausgestrahlt wird.