Bild: WAZ Mediengruppe
Wie bereits spekuliert, gibt der zur WAZ-Gruppe gehörende Westdeutsche Zeitschriftenveralg seinen Standort Düsseldorf auf und wird die Titel "Das goldene Blatt", "Echo der Frau", "frau aktuell" und "Neue Welt" künftig komplett in Ismaning bei München erstellen lassen. Dort entstehen bereits die Programmzeitschriften, sowie Titel wie "Frau im Spiegel". Während einer Betriebsversammlung am heutigen Freitag wurden die Mitarbeiter und Interessenvertreter über die Entscheidung informiert.

Nach Ansicht der Geschäftsführer Bodo Hombach und Christian Nienhaus (Bild) ist dieser Schritt "ein klares Bekenntnis der WAZ-Mediengruppe zu ihren Zeitschriften". Damit verbunden sei auch die Aussicht auf Expansion in diesem Bereich. Mit der Konzentration auf einen einzelnen Standort mit einer neuer Struktur will man "neue kreative und wirtschaftliche Potentiale für ein Wachstum der Gruppe erschließen".
 

 
Von dem Umzug sind insgesamt 95 Mitarbeiter des WZV in Düsseldorf betroffen. Die WAZ-Unternehmen PMS und PPS mit insgesamt 54 Mitarbeitern verbleiben am Standort. Auf DWDL.de-Nachrfrage schließt WAZ-Sprecher Paul Binder betriebsbedingte Kündigungen im Zuge des Umbaus nicht aus. Über die Größenordnung können derzeit jedoch noch keine Angaben gemacht werden.
 
Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat, in denen entsprechende Umzugs- und Abfindungsangebote erarbeitet werden sollen, beginnen nun. Im Verlag geht man davon aus, dass nicht alle Mitarbeiter an einem Umzug nach Ismaning interessiert sind. Mit der Umsetzung der jetzt beschlossenen Maßnahmen soll am 1. Oktober begonnen werden. Zum 1. Januar 2010 soll der Umzug abgeschlossen sein.

Unterdessen regt sich wie erwartet Widerstand in der Belegschaft. Im Betriebsrat hält man den Umzug für "sinnlos". Hier ist man davon überzeugt, dass die betroffenen Titel am Standort Düsseldorf auch in Zukunft "wirtschaftlich kostengünstiger produziert werden können, als am Standort Ismaning". In einem Brief an Politiker in Land und Kommune haben die Mitarbeiter um "Unterstützung im Kampf um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze" gebeten.

Im Verlag betont man, dass man mit dem Umzug ein strategisches verlegerisches Ziel verfolge. "Wir möchten nicht nur eine moderne und zukunftsfähige Zeitschriftengruppe schaffen, wir möchten mit dieser Maßnahme vor allem auch die journalistische Qualität stärken und Raum für Kreativität und die Entwicklung neuer Objekte bieten. Die Frauenzeitschriften haben sich in den schwierigen Märkten gut entwickelt, durch die Standortzusammenführung können wir die Märkte, auch die der Programmpresse, noch besser machen", so Manfred Braun, verantwortliches Geschäftsleitungsmitglied der WAZ-Gruppe.