Bild: SWR/Rafael KrötzDer ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust (Bild) ist zuversichtlich, dass man in Sachen Eurovision Song Contest irgendwann doch einmal mit Stefan Raab kooperieren könnte. "Wir haben uns nicht mit geballter Faust getrennt. Vielleicht klappt es ein anderes Mal", sagte Boudgoust laut "Süddeutscher Zeitung" nach der Intendanten-Sitzung der ARD in Bremen. Als Gründe für das Scheitern der Zusammenarbeit nannte Boudgoust der Zeitung zu Folge die Verbindung zwischen Fernsehen und Radio beim Eurovision Song Contest, die Markenführung und eine "Indiskretion".

Der geplante Deal mit Raab war am ESC-Wochenende im Mai in die Öffentlichkeit geraten. Am darauf folgenden Dienstag sollte das Vorhaben eigentlich bei einer Pressekonferenz vorgestellt werden. Allerdings waren einige Entscheidungsträger innerhalb der ARD zum Zeitpunkt der ersten Veröffentlichung noch nicht über das Vorhaben informiert. Ob Raab und sein Team ebenfalls eine Tür offen halten bleibt abzuwarten. Seine Absage im Mai jedenfalls klang wenig optimistisch: "Die Entscheidungswege in der ARD sind derart kompliziert, dass sie mit unserer Arbeitsweise nicht vereinbar sind. Unser Song Contest heißt Bundesvision Song Contest", sagte er im Mai dem "Spiegel".
 

 

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Während ARD-Chef und SWR-Intendant Boudgoust die Probleme bei der Zusammenarbeit mit den Kollegen vom Privatfernsehen erläutert, echauffiert sich ARD-Programmdirektor Volker Herres über deren Programm. "Ich bin im Prinzip tolerant. Aber teilweise vorbestraften Kandidaten mit den ausgeliehenen Kindern anderer Leute spielen zu lassen oder von werdenden Schauspielerinnen sexuelle Handlungen zu verlangen - da wünscht man sich mehr Intoleranz. Die Schamschwelle ist abgesackt", sagte Herres laut "SZ" mit Blick auf die RTL-Formate "Erwachsen auf Probe" und "Mission Hollywood" nach der Intendatenrunde in Bremen.