ZattooIn der Auseinandersetzung des Internet-Fernsehanbieters Zattoo mit den Hollywood-Studios Warner Bros. und Universal hat sich nun das Web-Unternehmen zu Wort gemeldet. Die Studios hatten per einstweiliger Verfügung erwirkt, dass Zattoo einzelne Inhalte, die in den verbreiteten Fernsehprogrammen gezeigt werden, nicht per Internet übertragen werden dürfen. Laut einer Mitteilung von Zattoo seien davon allerdings lediglich fünf Filme betroffen, die im regulären Fernsehprogramm zu sehen sind.

Der Hintergrund der einstweiligen Verfügung durch die Studios ist, dass diese durch die Weiterverbreitung klassischer Fernsehprogramme über den Internet-Dienst ihre Urheberrechte verletzt sehen. Sie bezweifeln Zatto zu Folge, dass die Regelung zur Kabelweitersendung nach dem Urheberrecht auch für neue Technologien wie das IPTV-Angebot angewendet werden können. Daher müsse Zattoo die entsprechenden Rechte für die Inhalte mit den jeweiligen Inhabern und nicht mit den Verwertungsgesellschaften aushandeln. Zattoo verfügt lediglich über  Verträge mit den von ihm verbreiteten Sendern und den Verwertungsgesellschaften.
 

 

Mehr zum Thema:

"In keinem anderen der sechs europäischen Staaten, in denen Zattoo operiert, wird angezweifelt, dass auch über eine neue Technologie 'cable retransmission' möglich ist. Voraussetzung ist wie in Deutschland, dass die Weiterleitung zeitgleich, unverändert und vollständig erfolgt, was bei Zattoo unstrittig der Fall ist", heißt es in der Mitteilung. Das Unternehmen finanziert sich unter anderem durch Werbeeinblendungen während des Umschaltvorgangs. Eigene Werbung zeigt Zattoo nur außerhalb der verbreiteten Programme.

Um zu einer baldigen Klärung zu gelangen, laufen derzeit Gespräche mit den Verwertungsgesellschaften. Gegen die Entscheidung des Landgerichts Hamburg im Sinne von Warner Bros. und Universal wolle man wenn nötig Rechtsmittel einlegen. "Die Rechteklärung muss zentral erfolgen. Zattoo kann nicht für jedes ausgestrahlte TV-Programm mit dem jeweiligen Produzenten, Autor oder Musiker sprechen. Gerade in ihrem Interesse ist das System der Verwertungsgesellschaften", so Zattoo-Regional-Manager Nick Brambring.