
In einem Interview mit stern.de bekräftigte Markus Lanz nun noch einmal, dass auch das für ihn kein Problem darstellen würde - eher im Gegenteil: Er halte die Frequenz von drei Mal in der Woche nicht unbedingt für erstrebenswert. "Ich glaube eher, dass man sich dann irgendwann abnutzt. Das Gut zu verknappen ist manchmal gar kein schlechter Weg", so Lanz.
Aus Lanz' Sicht gibt es drei Szenarien für die Late Night-Schiene. Neben drei Mal Talk könne er sich auch vorstellen, den Talk nur zwei Mal wöchentlich auf Sendung zu schicken und am frei werdenden Tag um "Neues aus der Anstalt" eine Comedy- oder Kabarettschiene aufzubauen. Mit der "Heute Show" startet das ZDF am Dienstag tatsächlich auch ein neues Comedy-Format, das womöglich auch in höherer Frequenz vorstellbar wäre.
Das dritte Szenario, das Lanz ins Gespräch bringt, klingt dann fast nach dem, was auch Johannes B. Kerner bei Sat.1 künftig vor hat: Die Sendung könnte nur noch einmal pro Woche laufen, dafür länger und "magaziniger" werden. Lanz: "Wenn du sagst: Wir haben einen sehr hohen Anspruch an Recherche, wir wollen Geschichten auch mal investigativer nachgehen, dann hieße das eher: ein Mal die Woche. Nur so ist das wirklich zu leisten." Gut leben könne er aber mit allen drei Szenarien.
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Insgesamt übt sich Markus Lanz aber weiter in Understatement und Zurückhaltung in der Nachfolgediskussion. "Ich habe schon zu RTL-Zeiten meinen Leuten häufig gesagt: Analysiert doch einfach mal selbst die Situation, bevor ihr Opfer des Flurfunks werdet". Genau das tue er jetzt auch. Mit Ratschlägen an die Senderverantwortlichen halte er sich aber zurück. "Ich bin der Letzte, der Markus Schächter, Thomas Bellut oder Manfred Teubner vorzuschreiben hat, wie sie ihren Sender aufzustellen haben. Wirklich der Allerletzte." Aussagen, die dem Ansehen Lanz' bei den ZDF-Oberen wohl auch nicht gerade abträglich sein dürften.