Der FC Bayern München will rechtliche Schritte gegen die "Tageszeitung" einleiten. Das kündigte Markus Hörwick, Mediendirektor des Vereins während eines Interviews von Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann mit "Zeit Online" an. Die "Taz" hatte Klinsmann nach der 0:4-Niederlage der Bayern während eines Champions League-Spiels am vergangenen Mittwoch auf ihrem Samstags-Titel am Kreuz hängend und mit einer Dornenkrone gezeigt. Daneben prangte die Überschrift "Always look on the bright site of life" - jener legendären Songtext-Zeile aus dem Monty Python-Film "Das Leben des Brian"."Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass wir gegen die vielleicht schlimmste Entgleisung, die es je in den Medien gegeben hat, rechtlich vorgehen werden", warf Hörwick während des Interviews mit Klinsmann ein. Zuvor hatte Klinsmann in Bezug auf den "Taz"-Titel gesagt, er könne sich nicht in jemanden hineinversetzen, der so etwas mache. Klinsmann weiter: "Da muss ich jetzt durchgehen. Ich bin nicht derjenige, der dann mit dem Finger zurückzeigen wird. Ich kenne die Mechanismen der Medien. Ich weiß, wie deren Geschäft funktioniert. Aber ich konzentriere mich auf meine Aufgabe".
Auf den Internetseiten der "Taz" äußerte sich Klaus Hillenbrand, Chef vom Dienst der Zeitung: "Wir wollten weder den Trainer noch die religiösen Gefühle der Leser verletzen". Man habe lediglich satirisch darstellen wollen, "wie Klinsmann in der Öffentlichkeit vom Heilsbringer zum Nichtskönner und Buhmann degradiert wurde", so Hillenbrand. Laut einem Bericht der "Abendzeitung" bezeichnete Hillenbrand das 4:0 des FC Bayern München am Samstag gegen Frankfurt als "Klinsmanns Wiederauferstehung".
