Am 12. Mai steht das Abendprogramm beim von ARD und ZDF betriebenen Dokumentations- und Ereigniskanal Phoenix ganz im Zeichen des Eurovision Song Contests. Ab 19.45 Uhr schaltet man eine Viertelstunde Backstage nach Moskau zu den Vorbereitungen des ersten Halbfinales zum diesjährigen Wettbewerb. Um 20 Uhr folgt dann zunächst die einstündige Dokumentation "Tour d'Eurovision" aus dem Jahr 2005, die Höhepunkte aber auch Pleiten, Pech und Pannen des Gesangswettbewerbs zeigt. Ab 21.00 Uhr überträgt Phoenix dann live aus Moskau die erste Halbfinal-Show. Per Telefon-Voting entscheiden auch die deutschen Fernsehzuschauer, welche zehn Interpreten dieser Gruppe beim Finale am Samstag, 16. Mai, auftreten dürfen.
Im Anschluss an die Show bleibt Phoenix noch bis 23.30 Uhr mit Backstage-Berichten aus Moskau auf Sendung, bevor ab 23.30 Uhr dann mit einer verkürzten Ausgabe von "Der Tag" und den wichtigsten Ereignissen aus Politik und Wirtschaft das bekannte Phoenix-Programm fortgesetzt wird. Das zweite Halbfinale zum Eurovision Song Contest strahlt übrigens der NDR in einer Zusammenfassung zeitversetzt am 14. Mai um 23.00 Uhr aus.
Die Verwunderung über die Programmierung des Musik-Events bei Phoenix kann Sender-Sprecher Jürgern Bremer nur teilweise verstehen. Auf den ersten Blick möge es erstaunlich sein, doch Phoenix verstehe sich als Dokumentations- und Ereigniskanal und der Eurovision Song Contest sei ein relevantes Ereignis. Wichtig sei, so betont Bremer gegenüber DWDL.de, dass die Übertragung in ein Phoenix-typisches Umfeld mit Schalten, Berichten und Dokumentation eingebettet ist. Und wenn dank des Halbfinales des Eurovision Song Contests der ein oder andere Zuschauer zum ersten Mal Phoenix einschalte, dann so Bremer, sei das ein "nicht unerwünschter Nebeneffekt".
Auf der NDR-Website zum Eurovision Song Contest wird die Ausstrahlung bei Phoenix als Fortschritt bezeichnet. Die Begründung: Anders als der NDR, wo vergangenes Jahr ein Halbfinale live zu sehen war, sei Phoenix auch im Süden Deutschlands zu empfangen. ESC-Blogger Jan Feddersen rechtfertigt die Ausstrahlung beim Dokumentations- und Ereigniskanal: "Phoenix ist ein toller Kanal, ich bewundere sein Programm, aber kann da nicht einmal im Jahr auch eine Sendung laufen, die programmatisch der europäischen Verständigung dient, auch wenn manche Hardcorepolitikaster die Chose für Tingeltangel halten?"