Foto: RTLDurch den Streit scheint fraglich, ob der geplante Sendetermin des Achtteilers zum Ende des Jahres zu halten ist. Jeweils am Freitagabend um 21.45 Uhr sollte die Geschichte des Berliner Polizisten Marek Gorsky (Max Riemelt) und dessen Kollegen Sven Lottner (Ronald Zehrfeld), die die Köpfe des illegalen Zigarettenhandels in der Stadt finden sollen, ausgestrahlt werden. Zu dem Krimi wurde Autor Rolf Basedow durch den Erfolg der Serie "Abschnitt 40" inspiriert.
 
Conrad bot das Konzept Sat.1 an. Vier Bücher wurden vom damaligen Senderchef Roger Schawinski bestellt. Verwirklichen wollte er sie nicht. Da Conrad das künstlerische Potential erkannte, steckte er 120.000 Euro eigenes Geld in die weitere Entwicklung.  Mit den Büchern überzeugte er Wolf-Dietrich Brückner und Gebhard Henke vom WDR, die das Budget mit BR, NDR, SWR, Arte, ORF und Degeto stemmten.
 

 
Beide Seiten wollten Eventqualität. 139 Sprechrollen wurden besetzt, 50 – 60 Schauspieler sind in allen Folgen zu sehen, mehr als 250 Motive wurden abgedreht. Schon im Vorfeld wurden daher mehr als die üblichen acht bis zehn Drehtage je Folge geplant. Durch die Streckung wurden es 14. Die Entwicklung bei diesem ambitionierten Objekt bedauert auch das Berliner Landesamt für Arbeitsschutz: "Wir wollen auf keinen Fall den Produktionsstandort Berlin killen. Es kann aber nicht sein, dass Filme nur gedreht werden können, wenn Gesetze nicht eingehalten werden," kommentiert Robert Rath und wirft indirekt einen Blick auf ein grundsätzliches Problem.
 
Die Budgets reichen schon seit Jahren kaum, um die Kosten zu decken. Viele Produzenten müssen knapp kalkulieren, verzichten oft auf Gewinn und Handelsunkosten, um überhaupt im Geschäft zu bleiben.  Denn die privaten Sender haben die Zahl ihrer Aufträge nach dem Boom in den 90er Jahren massiv nach unten geschraubt. Und ARD und ZDF hatten in der letzten Gebührenrunde die Budgets fiktionaler Programme eingefroren, da die KEF die von ihnen geforderte Erhöhung nicht in vollem Umfang genehmigt hatte. Auch jetzt wollen sie mit dem Argument, die Gebührenerhöhung bedeute nur 1,1% mehr in ihrem Säckel, die Budgets klein halten.