Foto: RTLAuch in diesem Jahr tat sich die Grimme-Jury schwer, im Fernseh-Programm des vergangenen Jahres Unterhaltungsformate zu entdecken, die sie für preiswürdig hält. Grimme-Direktor Uwe Kammann kritisierte anlässlich der Bekanntgabe der Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs einen "Mangel an Innovation und kreativem Witz". Fündig geworden ist man dann schließlich bei RTL und dem NDR.   Mit der Dramedy-Serie "Doctor's Diary - Männer sind die beste Medizin" sicherte sich der Kölner Sender als einziger privater Anbieter in diesem Jahr eine der begehrte Trophäen.

Ausgezeichnet werden neben Autor Bora Dagktekin und Regisseur Oliver Schmitz, die bereits für die ARD-Serie "Türkisch für Anfänger" dem Grimme-Preis erhielten, auch Steffi Ackermann als Produzentin und Diana Amft als Hauptdarstellerin. "Doctor's Diary" brachte RTL bereits im vergangenen Jahr den Deutschen Fernsehpreis und den Comedy-Preis ein. Ebenfalls in der Kategorie Unterhaltung erhalten Dennis Kaup und Jesko Friedrich eine Spezial-Auszeichnung für Buch, Regie und Darstellung der Rubrik "Johannes Schlüter" innerhalb der Satire-Sendung "Extra drei" des NDR.
 

 
In der Kategorie Fiktion gehört die ARD zu den großen Gewinnern. Gleich vier der fünf Auszeichnung gehen an die Landesrundfunkanstalten des Senderverbunds. Ausgezeichnet werden die Literaturverfilmung "Der Teufelsbraten", der Fernsehfilm "Ihr könnt Euch niemals sicher sein", der Beitrag "Das wahre Leben" aus der Spielfilmreihe "Debut im Ersten" und der Fernsehfilm "Die zweite Frau". Mit der Auszeichnung des Films "Wholetrain" über jugendliche Graffiti-Sprayer konnte auch das ZDF in diesem Jahr eine Auszeichnung in der Kategorie Fiktion für sich verbuchen.

Foto: Grimme InstitutAuch in der Kategorie Information & Kultur hat die ARD die Nase vorn. Ausgezeichnet werden die Filme "Sonbol - Ralley durch den Gottesstaat", "Der große Ausverkauf", "Leben und Sterben für Kabul" und "Losers and winners". Die ZDF/3sat-Reihe "Mädchengeschichten" wird mit einem Grimme-Preis Spezial geehrt. Den Sonderpreis Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen erhält Harald Bergmann für seinen WDR-Film "Brinkmanns Zorn".

Der Publikumspreis, den die Marler Gruppe vergibt, geht in diesem Jahr an den NDR-"Tatort" "Auf der Sonnenseite" mit Mehmet Kurtulus in der Rolle des Ermittlers. Die besondere Ehrung des Volkshochschulverbandes erhalten in diesem Jahr Marietta Slomka und Claus Kleber für ihre Moderation der Sendung "Heute Journal". Das Förderstipendium geht in diesem Jahr an Autorin und Regisseurin Suzan Sekeci, die für die ARD bereits den Film "Djangos Erben" hergestellt hat. Das mit 15.000 Euro dotierte Stipendium stand zwischenzeitlich auf der Kippe. Nach dem ein Autohersteller sich als Sponsor verabschiedet hatte, konnte kurzfristig die VG Bild-Kunst als neuer Unterstützter gewonnen werden.

Verliehen werden die Preise am 3. April im Theater der Stadt Marl. Moderiert wird die Preisverleihung von Barbara Schöneberger. Für musikalische Unterstützung sorgt die Schäl Sick Brass Band aus Köln.
 
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