Foto: ZDFDie Parteien im Bundestag haben sich - mit Ausnahme der CDU - am Donnerstag während einer Debatte für eine Reform der Aufsicht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ausgesprochen. Derzeit werden die Landesrundfunkanstalten der ARD und das ZDF von Gremien - Rundfunk- und Fernsehräten - beaufsichtigt, die sich aus Vertretern verschiedenster gesellschaftlicher Gruppen zusammensetzen. Dazu gehören auch zahlreiche Vertreter politischer Parteien.

So warnte Monika Griefahn (SPD) davor, dass Parteien die Oberhand in den Gremien gewinnen könnten. Der FDP-Medienexperte Hans-Joachim Otto plädiert für eine externe Aufsicht. Auch Grünen-Politker Fritz Kuhn befürwortet einen Rückzug der Landesregierungen aus den Gremien. "Wir haben ein Staatskanzlei-Rundfunkwesen", sagte Kuhn. Für die Linkspartei bot deren Vorsitzender Lothar Bisky an, sich aus den Gremien zurückzuziehen, so die anderen Parteien ihr folgten.
 

 
Hintergrund der Diskussion im Bundestag ist der Streit um die künftige Besetzung der Chefredaktion beim ZDF. Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU), der eine erneute Berufung von Nikolaus Brender im Verwaltungsrat des Senders verhindern will, erneuerte seine Kritik an Brender. Ziel sei es, durch die Arbeit im Verwaltungsrat eine gute Führungsstruktur beim Sender zu erreichen. Koch kritisiert die sinkenden Einschaltquoten für die Informationsprogramme des ZDF.