Bild: RBB/Michael HaringSWR-Intendant Peter Boudgoust, der Anfang des Jahres auch den Vorsitz der ARD übernommen hat, sprach sich in einem Interview mit der "Westfälischen Rundschau" dafür aus, lieber auf eigenes Personal zurückzugreifen als Neuzugänge von anderen Sendern zu holen, mit dem man stärker ein jüngeres Publikum ansprechen will.

Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, dass Stefan Raab irgendwann ins Erste wechselt, sagte Boudgoust: "Ausschließen sollte man nichts. (...) Wir haben auch leute wie Kurt Krömer, die ihr Publikum erreichen. Und da sollten wir ansetzen." Es würde ihn "auf alle Fälle freuen", wenn Kurt Krömer künftig einen Sendeplatz vor Mitternacht bekäme. Bislang zeigte Das Erste "Krömer - Die internationale Show" montags erst gegen 0:20 Uhr.

Boudgoust betonte außerdem auch, dass er mit Harald Schmidt und Oliver Pocher zufrieden sei. "Wir wollen mit ihnen weitermachen", sagte er mit Blick auf das angekündigte Ende ihrer gemeinsamen Sendung "Schmidt & Pocher" im Mai.

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Einem eigenen Jugendkanal, wie er von MDR-Intendant Reiter und dann auch von den ARD-Gremien angeregt wurde, erteilte Boudgoust eine Absage. "Es wäre zwar schön, aber es wird Wunschdenken bleiben", so Boudgoust. "Er ist medienpolitisch nicht durchsetzbar. Uns fehlen auch die Mittel." Zudem habe sich die Mediennutzung junger Leute ohnehin verändert: "Sie beziehen ihre Informationen inzwischen hauptsächlich aus dem Internet. Wir müssen dieser Entwicklung folgen."

Dazu reiche es aber nicht, klassische Fernsehinhalte online 1:1 zu übernehmen. "Wir müssen sehen, was wir von unseren Inhalten intelligent aufbereiten können, um es im Internet bereitzustellen. Dabei müssen wir auf das vorhandene Material zurückgreifen und dieses intelligent zusammenstellen", so der ARD-Vorsitzende.