Ove SaffeAuch beim Spiegel-Verlag ist künftig sparen angesagt  - allerdings weniger drastisch, als in so manch anderem Medienhaus. Angesichts der Krise sind die Einbrüche im Verlag im vergangenen Jahr noch recht moderat ausgefallen. In einem Interview mit der Branchenzeitung "Horizont" erläuterte der neue Verlags-Geschäftsführer Ove Saffe die Hintergründe. "Das gemeinsame Ziel ist es, das Ergebnis mindestens zu halten. Und angesichts rückläufiger Erlöse heißt das: Alle Bereiche müssen auf der Kostenseite gegensteuern", sagte Saffe.

So seien Umsätze und Betriebsergebnisse im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Während die Umsätze mit 330 Millionen Euro um 5,7 Prozent zurückgingen, liege das Betriebsergebnis mit einer zweitstelligen Rate unter dem Vorjahreswert von 57 Millionen Euro, heißt es in der "Horizont".  Bei stabilen Vertriebsergebnissen im Kerngeschäft gingen die Anzeigenerlöse beim "Spiegel" um zehn Prozent zurück, was durch einen Anstieg der Werbeumsätze bei "Spiegel Online" um zehn Prozent nicht aufgefangen werden konnte.
 

 
Um sich fit zu machen für das anstehenden Jahr, in dem es sicher nicht einfacher werden wird im Anzeigen- und Vertriebsmarkt, kündigt Saffe gegenüber "Horizont" erste Maßnahmen an. So sei der Sonntagsvetrieb des Magazins "Der Spiegel" "bislang wirtschaftlich nicht darstellbar", so Saffe. Man diskutiere, das Projekt auch in Berlin, Dresden und Lübeck aufzugeben.

Das Internet-Projekt "Spiegel Wissen", das der Verlag gemeinsman mit Bertelsmann betreibt, wolle man künftig allein weiter führen, Bertelsmann solle jedoch mit seinem Lexikon Contentpartner bleiben. Auch der von Saffes Vorgänger Mario Frank geplante Einstieg des Titels "Manager Magazin" ins Kongressgeschäft soll nun nicht mehr stattfinden.

Mehr Geld im Vertriebsmarkt will der Verlag künftig mit hochpreisigen Marken-Erweiterungen des "Spiegel" erlösen. Ende Januar liegt erstmals der zweimonatliche Titel "Spiegel Geschichte" am Kiosk. Darüber hinaus soll in diesem Jahr "Spiegel Wissen" auch als Heft erscheinen. Über weitere TItel werde nachgedacht.