Anfang des Jahres stieg überraschend Rupert Murdochs News Corp. groß bei Premiere ein - und hat seitdem fast die komplette Vorstandsriege ausgetauscht und einen Strategiewechsel eingeleitet. Nun steht womöglich der nächste Großaktionär vor der Tür.
Wie Premiere am Montag in einer Ad hoc-Meldung bekannt gab hat der italienische Medien-Tycoon Silvio Berlusconi über seine Beteiligungsgesellschaft Fininvest bereits in der vorletzten Woche 3,134 Prozent der stimmberechtigten Stammaktien an Premiere übernommen. Ob Berlusconi plant, noch weitere Anteile an Premiere zu übernehmen, ist bislang unklar.
Berlusconi nutzte offenbar den derzeit sehr niedrigen Aktienkurs des Unternehmens, um bei Premiere einzusteigen. Infolge der miserablen Geschäftszahlen, der drastisch nach unten korrigierten Abonnenten-Zahlen und der allgemeinen Börsen-Talfahrt waren die Kurse massiv eingebrochen und wurden zwischenzeitlich sogar nur noch für 1,54 Euro gehandelt, einem Zehntel dessen, was Premiere noch vor einem Jahr wert war.
Die Hoffnung auf einen weiteren starken Groß-Aktionär für das finanziell angeschlagene Unternehmen hat den Aktienkurs am Montag wieder beflügelt. Er legte bis zum Montagnachmittag um über 20 Prozent zu - bewegt sich mit nun 3,43 Euro aber immer noch auf einem niedrigen Niveau.