Es ist amtlich: Auf einer kurzfristig vom ProSiebenSat.1-Vorstand anberaumten Mitarbeiterversammlung in Berlin informierten die Vorstände Andreas Bartl und Axel Salzmann sowie die Geschäftsführer von Sat.1 Alberti und Rossmann die Belegschaft nun offiziell darüber, dass der Sender nach Unterföhring an den Stammsitz des Konzerns umziehen wird und das schon bald.
Der Umzug soll bis Juni 2009 abgeschlossen werden, wie ProSiebenSat.1 nun in einer Mitteilung bestätigt. Insgesamt sind von diesem Umzug nach Unternehmensangaben 350 Mitarbeiter betroffen. Weiterhin in Berlin verbleiben wird N24 sowie die Sat.1-Zentralredaktion, die "Frühstücksfernsehen" und das "Sat.1-Magazin" betreut. Somit bleibt Berlin mit 450 Mitarbeitern weiter ein wichtiger Standort. Die Zentralredaktion wird in eine eigenständige GmbH ausgegliedert. Die Verantwortung für N24 und die Zentralredaktion übernimmt Torsten Rossmann, der zur Mitte des kommenden Jahres dann aus der Sat.1-Geschäftsführung ausscheidet.
Den vom Umzug betroffenen Mitarbeitern soll ein Job-Angebot am neuen Standort in Unterföhring unterbreitet oder eine "angemessene Abfindung" angeboten werden. "Wir werden uns bemühen, die Sozialverträglichkeit dieser Veränderungen sicherzustellen", so Vorstandschef Guillaume de Posch. Er hoffe, dass "viele Mitarbeiter den Umzug nach München antreten". Allerdings werden durch den gesamten Konzern-Umbau, zu dem auch der Sat.1-Umzug gehört, 225 Stellen abgebaut.
Andreas Bartl, Vorstand German Free-TV, sieht in dem Umzug große Vorteile. "Sat.1, ProSieben und kabel eins gemeinsam in München - das ist für mich die wichtigste Entscheidung, die wir im deutschen Markt je getroffen haben. Wir haben jetzt die Chance, gemeinsam für jeden einzelnen Sender das bestmögliche Programm zu machen. Durch den täglichen Austausch von Ideen, eine vernetzte Nutzung unserer Programmressourcen, Teamgeist und eine gemeinsame Vision werden wir das enorme Potential der Senderfamilie voll entfalten. Unterföhring mag für manche nur ein Vorort sein, aber hier findet man eine in Deutschland unvergleichliche Dichte kreativer TV-Macher. Zusammen mit den Kollegen aus Berlin werden wir ein Content-Powerhouse schaffen, das seinesgleichen sucht."