Im Streit um die Titel und den Claim der Radiosender Radio 1 und Radio Eins haben sich der ehemalige Sat.1-Chef Roger Schawinski und der RBB jetzt außergrichtlich geeinigt. Den Verlauf schildern beide Seiten unterschiedlich.
Der Namensstreit zwischen Roger Schawinskis Sender Radio 1 in der Schweiz und der RBB-Welle Radio Eins ist beigelegt. Nach Androhung einer juristischen Auseinandersetzung durch den RBB haben sich die beiden Parteien nun außergerichtlich geeinigt. Der Streit dreht sich um eine mögliche Verwechslung beider Sender bei der Verbreitung im Internet, zumal sich nicht nur die Namen ähneln, sondern der erst im März gestartete Sender des ehemaligen Sat.1-Geschäftsführer mit dem Slogan "Nur für Erwachsene" wirbt, mit dem Radio Eins in Berlin, Brandenburg und im Internet schon seit Jahren auf Sendung ist.
Die Einigung wird von beiden Seiten bestätigt. Auseinander gehen die Meinungen indes hinsichtlich des Verlaufs der Auseinandersetzung. Während der Schweizer Sender die Ansicht vertritt, der RBB habe "klein beigegeben" und seine Forderung auf eine Änderung des Designs von Radio 1 hin "einschlafen lassen", kontert RBB-Sprecher Ralph Kotsch auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de: "Einschlafen lassen haben wir gar nichts". Der Streit wurde beigelegt, nachdem Schawinskis Sender nun im Design deutlich seinen Standort hervorhebt.
Schawinskis Sender die außergerichtliche Einigung erst nach Klageandrohung durch den RBB akzeptiert, so Kotsch. Dem Redesign seien heftige anwaltliche Interventionen vorausgegangen, erläutert der RBB-Sprecher. Die jetzige Einigung bezeichnete Kotsch gegenüber dem Medienzmagazin DWDL.de als "Kompromiss, mit dem wir leben können". Schawinski kommentiert das Ergebnis mit den Worten: "Der Streit war von Beginn weg ohne jede Substanz. Der Ausgang dieses Hornberger Schießens mithilfe von Gebühengeldern überrascht mich in keiner Weise".