Viel wurde in den vergangenen Tage bereits gesagt und geschrieben zur Ablehnung des Ehrenpreises der Stifter des Deutschen Fernsehpreises und der damit verbundenen Pauschalkritik von Marcel Reich-Ranicki am deutschen TV-Programm und am Fernsehpreis selbst. Nun meldet sich auch die Jury des Deutschen Fernsehpreises mit einem Statement zur aktuellen Qulitätsdebatte zu Wort. Darin sollen nicht die einzelnen Preisentscheidungen, sondern das Vorgehen der Juroren näher erläutert werden.
Das Statement in voller Länge:
"Aus gegebenem Anlass" - Statement der Jury des Deutschen Fernsehpreises zur aktuellen TV-Qualitätsdebatte
Es gehört zu den ungeschriebenen Regeln des Deutschen Fernsehpreises, dass die Jury ihre Wahl nicht kommentiert, sondern die ausgezeichneten Werke für sich selbst sprechen lässt. Das soll auch in diesem 10. Jahr so sein. Aus gegebenem Anlass scheint es uns aber geboten, Vorgehensweise und Kriterien der Preisfindung zu erläutern:
Die Jury tritt in jedem Fernsehjahr an, in der umfänglichen Programmauswahl künstlerische und produzentische Leistungen zu finden und auszeichnen, die in ihrem jeweiligen Fach herausragend, also von besonderer Qualität sind.
"Qualität" meint in einem Fernsehfilm etwas anderes als in einer Fernsehshow, ist in einer Auslandsreportage etwas anderes als in einer Comedy. Das Gute zeigt sich eben nicht allein im Ernsten und Erhabenen, sondern zuweilen auch in intelligent unterhaltendem "Blödsinn".
"Aus gegebenem Anlass" - Statement der Jury des Deutschen Fernsehpreises zur aktuellen TV-Qualitätsdebatte
Es gehört zu den ungeschriebenen Regeln des Deutschen Fernsehpreises, dass die Jury ihre Wahl nicht kommentiert, sondern die ausgezeichneten Werke für sich selbst sprechen lässt. Das soll auch in diesem 10. Jahr so sein. Aus gegebenem Anlass scheint es uns aber geboten, Vorgehensweise und Kriterien der Preisfindung zu erläutern:
Die Jury tritt in jedem Fernsehjahr an, in der umfänglichen Programmauswahl künstlerische und produzentische Leistungen zu finden und auszeichnen, die in ihrem jeweiligen Fach herausragend, also von besonderer Qualität sind.
"Qualität" meint in einem Fernsehfilm etwas anderes als in einer Fernsehshow, ist in einer Auslandsreportage etwas anderes als in einer Comedy. Das Gute zeigt sich eben nicht allein im Ernsten und Erhabenen, sondern zuweilen auch in intelligent unterhaltendem "Blödsinn".
Voraussetzung eines jeden Qualitätsurteils ist die gründliche Kenntnis seines Gegenstandes. Es mag sein, dass sich einzelne Leistungen in den kurzen Ausschnitten, die während einer Preisverleihung wie dieser gezeigt werden können, nicht vollends erschließen. Die Jury ist aber sicher, dass diese in allen in diesem Jahr prämierten Originalbeiträgen leicht erkennbar sind. Sie lädt Herrn Reich-Ranicki dazu ein, sich hiervon selbst zu überzeugen.
Wir wünschen ihm und seinem Gesprächspartner Thomas Gottschalk für seine Sondersendung "Aus gegebenem Anlass" eine gute Unterhaltung. Und uns eine differenziertere Qualitätsdebatte, die die Leistungen der Nominierten und Preisträger des Deutschen Fernsehpreises angemessen zu würdigen weiß.
Die Jury des Deutschen Fernsehpreises 2008:
Dieter Anschlag, Chefredakteur Funkkorrespondenz
Christian Becker, Produzent, Gf. RatPack Filmproduktion
Bettina Böttinger, Moderatorin/Produzentin/Gf. encanto Film- und Fernsehproduktion
Lutz Carstens, Chefredakteur TV Spielfilm, (Vorsitz)
Miriam Meckel, Professorin für Kommunikationsmanagement, Universität St. Gallen
Heike Richter-Karst, Produzentin, Gf. Allmedia Pictures
Barbara Schöneberger, Moderatorin und Schauspielerin
Sophie von Kessel, Schauspielerin
Klaudia Wick, freie Journalistin und Autorin