Foto: Axel SpringerDie Zeitungsbranche ist in Aufruhr. Die Pläne des Axel Springer Verlags, gemeinsam mit der Deutschen Post an Samstagen eine Art "Best of" der Tageszeitung "Berliner Morgenpost" an rund 1 Million Haushalte in Berlin zu verteilen, sorgt für Wirbel. Nun legt der Verlag Wert auf die Feststellung, dass es sich bei dem neuen Print-Objekt nicht um eine "Gratiszeitung" handelt.

Es mag zunächst haarspalterisch klingen, doch die Print-Branche ist seit Monaten in Wartestellung, wann und von wem der Kampf um das Anzeigengeschäft mit einer kostenlosen Zeitung eröffnet wird. Auch die Post wird hier kritisch beäugt. Bei der "Berliner Morgenpost Wochenend Extra" handelt es sich dem Verlag zu Folge somit um "eine neuartige Zeitungskonzeption eines Anzeigenblatts".
 


So weise die neue Zeitung, die 16 Seiten im Tabloid-Format umfassen soll, keine Merkmale der gefürchteten Gattung der Gratis-Zeitung auf. Diese sind laut Springer die tagesaktuelle Berichterstattung und die aktive Verteilung an Pendler. Das neue Objekt diene in erster Linie der Steigerung der Markenbekanntheit der "Berliner Morgenpost", der Erschließung neuer Zielgruppen und Erlösquellen, sowie der Marktabsicherung.

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Mit Blick auf die bisherigen Anzeigenblätter des Verlags sagte Springer-Chef Mathias Döpfner am Freitag: "Wenn die 'Berliner Morgenpost Wochenend Extra' eine Gratis-Zeitung ist, sind wir seit mehreren Jahrzehnten Gratiszeitungsverleger". Auch die Zusammenarbeit mit der Deutschen Post im Vertrieb der Printprodukte aus dem Hause Springer sei kein "Strategiewechsel, sondern seit Jahrzehnten geübte Praxis bei der Zustellung unserer Titel".

Ungeachtet der Nomenklatur darf die Etablierung einer wöchentlichen kostenlosen Zeitung mit journalistischen Inhalten auf dem Berliner Zeitungsmarkt sicherlich als spannende Entwicklung betrachtet werden, die voraussichtlich Bewegung in die Printlandschaft bringen wird.