Nach einem schlechten ersten Halbjahr nimmt Senator Entertainment einen Kurswechsel vor. Die Produktions- und Vertriebsgesellschaft trennt sich von internationalen Aktivitäten und will sich künftig auf deutsche Produktionen konzentrieren. "Wir mussten in den vergangenen sechs bis acht Monaten erkennen, dass wir mit unseren internationalen Produktionen Geld verlieren", sagte Senator-Chef Helge Sasse der "Financial Times Deutschland". Nach einem Minus im ersten Halbjahr und deutlich gesunkenen Einsätzen sollen nun deutsche Produktionen den Erfolg zurückbringen, den Senator einmal u.a. mit "Das Wunder von Bern" oder "Das Experiment" feierte.
Neu im Boot der Holding ist Stefan Kiwit, der auch schon geschäftsführender Gesellschafter der Weltruf TV GmbH ist, die mehrheitlich zur Senator Entertainment gehört und u.a. für Sat.1 die "Niels Ruf Show" produziert. Kiwit studierte Rechtswissenschaften an der Phillips Universität in Marburg und verfügt über langjährige Erfahrung in der Konsumgüterindustrie sowie der TV und Medienbranche. Vor Weltruf TV er zuletzt auch als Geschäftsführer der Werbeagentur TBWA in Düsseldorf tätig. "Ich freue mich sehr auf die spannende Herausforderung", kommentiert Kiwit seine Berufung.
"Die Senator hat in den vergangenen Jahren nicht zuletzt durch die Akquisitionen eine breite Kompetenz der Säulen Film und TV aufgebaut. Nun geht es darum, diese Stärken in einem Programm 'Entertainment 2.0' zu bündeln und operativ fit für die Zukunft zu machen. Neben dem primären Fokus auf eine positive Entwicklung der Erlöse bei Produktion & Distribution in den traditionellen Märkten werden wir Senator kurzfristig auch in den neuen Vertriebskanälen entsprechend positionieren, neue Vertriebswege erschließen und damit die Verlängerung der Wertschöpfungskette forcieren", sagt Stefan Kiwit zu seinen neuen Aufgaben in der Holding der Senator Entertainment AG.
Die Senator Entertainment AG ist mit ihren Tochtergesellschaften in den Geschäftsfeldern Produktion, Verleih, TV und Musik tätig. Neben dem Kinogeschäft hat man neben Weltruf TV mit einer Mehrheitsbeteiligung an der Pro GmbH in Köln ein weiteres Standbein im TV-Geschäft. Großaktionäre sind seit November 2005 der Medienmanager und Rechtsanwalt Helge Sasse und der in Los Angeles ansässige Filmproduzent Marco Weber. Daneben sind auch Unternehmensberater Roland Berger und der Aufsichtsratsvorsitzende der Senator Entertainment AG, Thomas Middelhoff, an dem Unternehmen beteiligt.