Foto: ZDFKritik an den Öffentlich-Rechtlichen und ihren Ausgaben lässt sich sehr vielfältig üben, doch geht dabei manchmal die Verhältnismäßigkeit verloren. An diesem Mittwoch zum Beispiel erregt sich der Kölner "Express" über einen Kurztrip von ZDF-Moderator Johannes B. Kerner. Der moderiert seit Beginn der Olympischen Spiele live aus Peking - und wird jetzt für einen Kurzeinsatz nach Deutschland geholt.

Wenn heute Abend die deutsche Elf in Nürnberg gegen Belgien antritt, moderiert Johannes B. Kerner. Gleich danach geht es am Donnerstag wieder in den Flieger, knapp 8.000 Kilometer zurück nach Peking für die letzten Olympia-Entscheidungen am Freitag. Der "Express" schreibt am Mittwoch in dem Zusammenhang, dass dies dem Sport-Wahnsinn die Krone aufsetze und für Kerner wohl gelte: "Mit dem Zweiten fliegt man besser".
 

 
"Was sollten wir tun?", rechtfertigt ZDF-Sprecher Thomas Stange den Kurztrip des Moderators gegenüber dem "Express". "Wir haben alle Leute in Peking. Und ein Kerner ist uns diese Aktion wert." Eine Zumutung ist der Trip allerdings eher für Kerner selbst als für den Gebührenzahler. Auch wenn es publikumswirksam ist, sich über die Notwendigkeit eines solchen Kurztrips aufzuregen: Hier erreicht die Gebührenverschwendung, falls man es überhaupt so sehen will, sicher keine neue Dimension. Sparen könnten die Öffentlich-Rechtlichen an anderen Stellen - und da geht es um weit größere Summen.