Foto: Photocase/simmelLaut einem Bericht der "Sport Bild" halten die Deutsche Fußball Liga (DFL) und ihr Rechtevermarkter nach dem Votum des Bundeskartellamts gegen das neue Vermarktungsmodell an ihrer Zusammenarbeit fest. Dem Bericht zu Folge haben beide Seiten in der vergangenen Woche die beiderseitige Ausstiegsklausel aus ihrem Vertrag einstimmig bis zum 30. September verlängert.

Der Grund für die Zuversicht soll dem Bericht zu Folge ein neues Vermarktungsmodell sein, das das Kirch-Unternehmen Sirius der Liga in der vergangenen Woche vorgelegt haben soll. Darin sei vorgesehen, die Rechte für die Zusammenfassung der Spiel-Höhepunkte für eine Ausstrahlung im digitalen Fernsehen auszuschreiben.
 

 
So wie auch die Live-Übertragung der Spiele könnte die entsprechende Sendung vom neuen Bundesliga-Sender der DFL hergestellt und unverschlüsselt ausgestrahlt werden. Dies entspräche der Forderung des Bundeskartellamts für eine zugangsfreie Ausstrahlung der Zusammenfassungen vor 20 Uhr - ohne jedoch die "Sportschau" der ARD, deren hohe Reichweite Bezahlsender Premiere, der großes Interesse an exklusiven Fußball-Rechten hat, ein Dorn im Auge ist.

Laut "Sport Bild" soll die von Sirius mündlich vorgetragene Idee nun auch schriftlich ausgearbeitet und sowohl der Liga als auch dem Bundeskartellamt vorgelegt werden. Unterdessen bezeichnete DFL-Chef Christian Seifert in einem Interview mit der "Welt" die Etablierung einer kürzeren Variante einer Sendung wie der "Sportschau" im herkömmlichen Fernsehen als "eine Alternative". "Wir wollten in erster Linie Marktpreise für wertvolle Rechte in einem offenen Wettbewerb um Verwertungsszenarien erzielen. Alles, was davon abweicht, ist per se zweite Wahl", so Seifert.

Auch wenn nach der Entscheidung des Bundeskartellamts vor rund drei Wochen zunächst der Niedergang des Breitensports Fußball in düsteren Farben ausgemalt wurde, so erweckt Seifert den Anschein, als käme die Liga derzeit auch ohne höhere Erlöse aus der Fernsehvermarktung gut zurecht. So stünden die geschäftlichen Zeichen in der neuen Saison, die am Freitag dieser Woche startet, positiv, sagte Seifert der "Welt".

Neben voll besetzten Stadien und hohen Sponsoring-Erlösen werden zudem die Medien- und Marketingerträge aus der Zentralvermarktung der DFL im Auftrag der Klubs "mit 450 Millionen ebenfalls höher sein als je zuvor". Der wirtschafliche Zustand der Liga sei "sehr gut", so Seifert.