Foto: ProSiebenSAT.1Vor allem die Einbrüche im Werbemarkt bei den deutschen Free-TV-Sendern machen der ProSiebenSat.1 Media AG auch im zweiten Quartal zu schaffen. Nachdem im Mai ein neues Modell für den Werbezeitenverkauf entwickelt wurde, ist das Unternehmen jedoch optimistisch, in der zweiten Jahreshälfte Marktanteile zurückgewinnen zu können.

Der Umsatz des gesamten Konzerns sank im zweiten Quartal auf der Basis von Pro-Forma-Zahlen um 4,0 Prozent auf 801,9 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Beim Recurring EBITDA - dem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen - auf Pro-Forma-Basis für die integrierte Gruppe kam der Konzern im zweiten Quartal auf 203,7 Millionen Euro. Ein Rückgang um 16,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
 


Beim derzeitigen Sorgenkind der ProSiebenSat.1-Gruppe - den deutschen Free-TV-Sendern - führte die fehlende Akzeptanz für das neue Werbezeitenmodell, das nach der Geldbuße an das Bundeskartellamt entwickelt wurde, zu einem Rückgang der externen Erlöse um 8,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf nun 452,3 Millionen Euro. Das recurring EBITDA fiel auf 115,8 Millionen Euro - gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 22,3 Prozent. Der durchschnittliche Marktanteil der deutschen ProSiebenSat.1-Sender lag trotz Fußball-EM bei 29 Prozent.

Im Bereich Diversifikation macht dem Unternehmen zudem der Rückgang der Erlöse beim Call-In-Sender 9 Live in Deutschland zu schaffen. Bei steigenden externen Erlösen auf Pro-Forma-Basis sank das recurring EBITDA hier um 1,1 Millionen Euro auf 32,5 Millionen Euro. Ein Rückgang von 3,3 Prozent.

Im internationalen Free-TV-Geschäft stieg der Umsatz leicht um 2,8 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2007 auf 214,7 Millionen Euro. Unter anderem wegen höherer operativer Kosten fiel das recurring EBITDA hier allerdings um 11,4 Prozent schmaler aus als im Vorjahr: Gegenüber 61,4 Millionen Euro zweiten Quartal 2007 liegt das Ergebnis nun bei 54,4 Millionen Euro.

Für das weitere Geschäftsjahr strebt der Vorstandsvorsitzende Guillaume de Posch ein Ergebnis an, das sich auf dem Niveau der Zahlen für 2007 bewegt, gibt sich aber Verhalten. "Wir müssen jedoch klar sagen, dass dieses Ergebnisziel mit Unsicherheiten behaftet ist. Sie liegen einerseits in der geringen Visibilität im Werbemarkt, andererseits in der weiteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in unseren Märkten", so de Posch.

Mit einer Straffung des Portfolios will der Konzern seine Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland verbessern. Zudem soll ein Programm zu konzernweiten Effizienzsteigerung im laufenden Jahr Kosten in Höhe von 70 Millionen Euro einsparen. "Wir erwarten, die hier gesteckten Ziele in der zweiten Jahreshälfte zu erreichen und signifikante Einsparungen zu realisieren - ohne unsere langfristigen Wachstumsziele zu gefährden", sagte de Posch.