Foto: PhotocaseDie Mediennutzung der Deutschen nimmt zu. Grund dafür ist die immer stärker werdende Nutzung von Internet-Inhalten, bei einer annähernd konstantern Nutzungsdauer für die anderen elektronischen Medien Radio und Fernsehen. Das ist eines der Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie, für die im Frühjahr dieses Jahres 1.802 Menschen in Deutschland befragt wurden.

Während bei Erwachsene mit 58 Minuten das Internet noch nicht so hoch im Kurs steht wie das Medium Fernsehen, das 225 Minuten  täglich genutzt wird, hat das Internet den TV-Konsum bei den 14-bis 19-Jährigen mittlerweile vom Sockel gestoßen. Während die Jugendlichen 120 Minuten täglich surfen, schauen sie nur 100 Minuten täglich fern.
 


Auf bewegte Bilder will die junge Generation dennoch nicht verzichten: Laut der Studie rufen 92 Prozent Videos im Netz ab oder schauen sich über das Netz zeitversetzt TV-Sendungen an. In der Gesamtheit der Internetnutzer stieg der Anteil derjenigen, die diese Angebote nutzen, von 45 Prozent im Vorjahr auf nun 55 Prozent an.

Die größten Zuwachsraten verzeichnet die Internetnutzung derzeit in der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen. Hier sind mittlerweile 29 Prozent im Netz aktiv. Bei den Erwachsenen sind insgesamt 65,8 Prozent online. Die Jugend nutzt mit 96 Prozent fast vollständig das Netz.
 
Als Grund für die Internetnutzung rangiert die Informationsbeschaffung bei 62 Prozent der Nutzer an erster Stelle. Unterhaltende Inhalte haben für 19 Prozent der Befragten Priorität. Geht es um tagesaktuelle Informationen, würden der Studie von ARD und ZDF zu Folge, Internet-Angebote von Medienmarken, die auch außerhalb des Internets bekannt sind, aufgesucht. Genannt werden die Online-Angebote von Nachrichtenmagazinen, Fernsehsendern und Tageszeitungen.

ARD und ZDF sehen sich durch die Studie in ihrer Strategie bestätigt. "Ohne ein attraktives Online-Angebot wird das ZDF die jüngeren Zuschauer mittelfristig nicht mehr erreichen können", sagte ZDF-Intendant Markus Schächter. Mit der ZDF-Mediathek sieht er den Mainzer Sender "gut aufgestellt".

HR-Intendant Helmut Reitze, der der ARD/ZDF-Medienkommission vorsitzt, sieht in der Studie bestätigt, "dass wir der zunehmenden Individualisierung der Medienkonsums Rechnung tragen und unsere linearen Sendungen auch thematisch sortiert anbieten müssen".