Foto: ARD/Marco GrobFast zwei Monate ist es nun her, dass Rapperin Lady Bitch Ray in der Sendung "Schmidt & Pocher" zu Gast war. Wenn auch mit ein wenig Verspätung, so ist mittlerweile doch noch viel über den Auftritt geschimpft worden. In der Sendung ging es unter anderem um Vaginalsekret.
Es wurde schon viel gesagt, aber offenbar noch nicht von allen, wie man meinen könnte. Denn nun hat sich auch der Fernsehausschuss des SWR noch einmal mit der Sendung beschäftigt, durch die Lady Bitch Ray Dank des sich an den Auftritt anschließenden Aufschreis, einem größeren Publikum bekannt wurde.
 

 
Die Kritik an der Sendung reichte bislang von "offensichtlich ein Absturz" (MDR-Intendant Udo Reiter) über "mehr als eine Geschmacksfrage" (SPD-Medienpolitiker und WDR-Rundfunkratsmitglied Marc Jan Eumann) bis hin zu "ziemlich ui-jui-jui" (ARD-Programmdirektor Günter Struve). SWR-Rundfunkrätin Therese Wieland nannte die Ereignisse der Sendung "einfach nur noch ordinär". Die in der Sendung verwendeten Ausdrücke höre man sonst "allenfalls in der schlimmsten Gosse".

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Offenbar um einen Gegenpol zur schlimmen Gosse zu setzen wählte der SWR-Fernsehausschuss die Worte seiner Kritk nun mit Bedacht. Mehrheitlich kritisiert wurde vom Gremium des Rundfunkrats die Sendung wegen "der zum Teil degoutanten Ausrutscher". Den deutschen Begriff für degoutant - ekelerregend - hatte Wieland schon in ihrem Beschwerdebrief an den SWR-Intendanten Bougoust und Fernsehchef Nellessen verwendet.

Man darf gespannt sein, wer sich als nächstes noch zu der Sendung äußert. Auch seitens der Privatsender nutzte man den Vorfall bereits als Vorlage, um noch einmal auf die empfundene Ungleichbehandlung der beiden Säulen im dualen Rundfunksystem hinzuweisen. "Hätte das ein Privatsender gemacht, wäre dieser im Minimum zu 100.000 Euro Strafzahlung verurteilt worden", sagte Gerhard Zeiler, Chef der RTL Group, über den Skandal-Auftritt.