Bild: WDR/Bettina Fürst-FastréAnders als beim "Spiegel" trägt man bei der "Emma" die Auseinandersetzung um den Abgang der Chefredakteurin in der Öffentlichkeit aus. Nachdem am Donnerstag bekannt wurde, dass Autorin und Fernsehmoderatorin Lisa Ortgies (Bild rechts), die den Generationswechsel bei der "Emma" vorantreiben sollte, das Blatt nach nur zwei Monaten wieder verlassen wird, machte Alice Schwarzer bereits am Freitag mit einer bissigen Verlautbarung von sich reden (DWDL.de berichtete).

Nun setzt sie nach. Während die scheidende Lisa Ortgies gegenüber dem "Spiegel" sagte, sie habe keinen konzeptionellen Vorschlag und keines der Themen, für die sie angetreten sei, verwirklichen können, veröffentlicht der Verlag nun unter www.emma.de eine "Chronik der Ereignisse".
 


Auf zwei Seiten wird dargestellt, wie der Generationswechsel nun aus Sicht der "Emma" vorangetrieben wurde. So heißt es in der Chronik zu Ortgies Dienstantritt im April bereits: "Für Alice Schwarzer und die Redaktion bedeutet das ab nun: 'Emma' vollverantwortlich weitermachen - und gleichzeitig die neue Kollegin nicht nur in die spezifischen 'Emma'-Abläufe einzuarbeiten, sondern überhaupt in die Tätigkeit einer Chefredakteurin".

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Mitte Mai dann sollen die "Emma"-Mitarbeiterinnen Schwarzer dargelegt haben, "dass Lisa Ortgies, die inzwischen seit anderthalb Monaten bei 'Emma' arbeitet, nach diesen ersten konkreten Erfahrungen leider - ganz und gar überraschend für alle - ungeeignet scheint für die Tätigkeit einer Chefredakteurin", so der Verlag. Schwarzer jedoch soll zu diesem Zeitpunkt "die Hoffnung noch nicht ganz verloren" haben.

Neben der Darstellung der Ereignisse aus Sicht des Verlages, enthält die "Chronik" auch den Vorwurf, Ortgies füttere die Medien "mit fantasievollen falschen Behauptungen". Weitergehen wird der Stunk zwischen den Medienfrauen wohl nicht. "'Emma' wird zu dieser - in anderen Medien völlig üblichen - Angelegenheit des gescheiterten Versuchs einer neuen Chefredaktion ab jetzt nicht mehr Stellung nehmen", teilt der Verlag mit. Auf Nachfrage des Medienmagazins DWDL.de sagt auch Ortgies' Sprecher lakonisch: "Dem ist nichts hinzuzufügen".